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Revolutionsgeschichte aus den Berner Voralpen kommt ins Kino Murten

Während dem Ersten Weltkrieg wurde im idyllisch gelegenen Zimmerwald Geschichte geschrieben: Die Sozialistische Internationale wurde neu aufgestellt. Im Dokumentarfilm von Valeria Stucki begibt sich eine Schulklasse vor Ort auf Spurensuche.

von Rainer Menning
am

Während dem Ersten Weltkrieg wurde im idyllisch gelegenen Zimmerwald Geschichte geschrieben: Die Sozialistische Internationale wurde neu aufgestellt. Im Dokumentarfilm von Valeria Stucki begibt sich eine Schulklasse vor Ort auf Spurensuche.

Am Sonntag findet ein weiteres Special Event des Kinos Murten stat. Der Film "Zimmerwald" der in Murten aufgewachsenen Regisseurin Valeria Stucki handelt von der Spurensuche einer Schulkasse aus Zimmerwald über die Vorkommnisse im Dorf während dem Ersten Weltkrieg. Valeria Stucki wird am Event anwesend sein und sich in einem Gespräch den Fragen von Ueli Heiniger stellen.

Valeria Stucki

Labyrinth aus Vergessen und Erinnern
In Zimmerwald, idyllisch gelegenen in den Schweizer Voralpen, fand mitten im Ersten Weltkrieg ein ornithologisches Treffen statt. In Wahrheit handelte es sich um eine geheime Konferenz gegen den Krieg, die Lenin und andere Sozialist:innen aus ganz Europa hier vereinte. Hundert Jahre später sucht eine Sekundarschulklasse nach den Spuren dieser in der Sowjetunion legendenumwobenen und in ihrem Dorf willentlich ausgelöschten Geschichte. Dies führt den Zuschauer in ein Labyrinth aus Vergessen und Erinnern, aus dem Geschichte gemacht ist.

Trailer "Zimmerwald"

Zimmerwalder Konferenz (Wikipedia)
Die Konferenz von Zimmerwald fand während des Ersten Weltkrieges vom 5. bis 8. September 1915 im schweizerischen Ort Zimmerwald in der Nähe von Bern im Hotel «Beau Séjour» statt. Die Konferenz wurde vom Schweizer Sozialdemokraten Robert Grimm mit dem Ziel organisiert, die Sozialistische Internationale neu zu organisieren. Die 37 Teilnehmer aus zwölf Ländern verabschiedeten als Resultat das Zimmerwalder Manifest.

An der Konferenz zeigten sich massive Differenzen zwischen der pazifistischen Mehrheit, zu der Robert Grimm gehörte, und einer radikalen Minderheit um Lenin (sogenannte «Zimmerwalder Linke»), die den Weltkrieg in einen revolutionären Weltbürgerkrieg umwandeln wollte. Damit begann die Spaltung der Arbeiterbewegung in revolutionäre und reformistische Sozialisten bzw. Kommunisten und Sozialdemokraten.

Postkarte aus Zimmerwald mit Werbung für die Pension Beau Séjour.