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Erfreuliche Kriminalitätsbilanz 2018

Das Jahr 2018 bestätigt die Stabilisierung der Zahlen in Bezug auf die Kriminalität. Angesichts der immer komplexeren Fälle und Modus operandi, passt sich die Polizeiarbeit den Entwicklungen an. Um die Kriminalität auf einem niedrigen Niveau zu halten, setzt die Polizei auf die Vorausschau neuer Phänomene und die Intensivierung der Anstrengungen in Sachen Prävention.

von Kantonspolizei Freiburg
am
(Bild Kantonspolizei Freiburg)

Das Jahr 2018 bestätigt die Stabilisierung der Zahlen in Bezug auf die Kriminalität. Angesichts der immer komplexeren Fälle und Modus operandi, passt sich die Polizeiarbeit den Entwicklungen an. Um die Kriminalität auf einem niedrigen Niveau zu halten, setzt die Polizei auf die Vorausschau neuer Phänomene und die Intensivierung der Anstrengungen in Sachen Prävention.

Nach einem Abwärtstrend der sogenannten «klassischen» Straftaten seit 2011, kann 2018 im Kanton Freiburg eine Stabilisierung der Zahlen beobachtet werden. Straftaten gegen das Vermögen (-1%), die drei Viertel der Straftaten gegen das Strafgesetzbuch ausmachen, haben erheblich dazu beigetragen. Die Cyberkriminalität steigt weiterhin an und bleibt ein Hauptaugenmerk der Kantonspolizei. Die Anzahl der Fälle in Zusammenhang mit Minderjährigen ist rückläufig. Die Tätigkeit in Verbindung mit Jugendlichen intensiviert sich jedoch und wird immer heikler und komplexer. Die Anzahl Verkehrsunfälle ist um ganze 9% gesunken. Auf den Strassen des Kantons Freiburg waren 2018 neun Todesopfer zu verzeichnen.

Erhebliche finanzielle Schäden in Sachen Cyberkriminalität

Während sich die «klassische» Kriminalität stabilisiert, registriert die Cyberkriminalität einen Anstieg der Strafanzeigen (+23%) und die Beträge steigen von CHF 1'300'000.- auf CHF 2'000'000.-. Auch wenn das Phänomen der «Money Mules» (Art der Beihilfe zur Geldwäsche) 200 der 485 eingereichten Strafanzeigen ausmacht (42%), beträgt der finanzielle Schaden gerade mal CHF 196'000.-. Im Gegensatz dazu wird das Diebesgut für das sogenannte «Romance Scam» für nur 24 Strafanzeigen auf nahezu CHF 1'290'000.- beziffert, davon eine einzige Anzeige über einen Betrag von CHF 600'000.-. Zahlreiche Elemente gestalten die Ermittlungen in Sachen Cyberkriminalität kompliziert. Insbesondere die immer komplexeren Vorgehensweisen der Täter, deren einfacher Zugriff auf private Daten und ihre Anonymitätsgarantie. In diesem Bereich bleibt die Prävention eine der wirksamsten Waffen.

Leichter Rückgang der Anzahl minderjährigen Beschuldigten, Entwicklung der Gewalt

Die Polizei stellt fest, dass sich die Mehrheit der Minderjährigen in unserem Kanton korrekt verhält. In Übereinstimmung mit dem Schweizer Trend ist ein leichter Rückgang der Anzahl beschuldigter Minderjährigen zu verzeichnen (-3%). Allerdings haben die Jugendbrigade sowie die Präventionsspezialisten bei einer Minderheit der jungen Generation eine Zunahme des Masses an Gewalt auf physischer Ebene (Schlägereien, gewalttätige Verhaltensweisen gegenüber Institutionen), aber auch auf verbaler Ebene (Virulenz in den Gesprächen, Belästigung, Demütigung, Ausschluss aus den sozialen Netzwerken) wahrnehmen können. Diese Formen von Gewalt sind nicht immer Gegenstand einer Strafanzeige.

Zunahme der Polizeitätigkeit und der Einsätze zu Gunsten der Gesellschaft

Während die Anzahl Straftaten, insbesondere in Zusammenhang mit sexuellen Handlungen, einen Rückgang aufweisen, haben die Interventionen im strafrechtlichen Rahmen, vor allem jene betreffend Sittlichkeit und Misshandlungen, um 23,5% zugenommen (74 zusätzliche Fälle). Die Tätigkeit darin hat sich intensiviert und ist komplexer geworden. Zudem führt sie in Sachen Betreuung der Opfer und Beziehungen mit den Partnerdiensten zu einem erheblichen Mehraufwand.

Unterstützung, aktives Zuhören und Betreuung von Verletzten und Menschen in Schwierigkeiten sind integraler Bestandteil der täglichen Arbeit der Kantonspolizei. Zum Beispiel im Fall von häuslicher Gewalt, benötigen die Opfer eine besondere Unterstützung sowie eine Koordination mit den zuständigen Diensten. Die Vermisstmeldungen von Personen, zunehmend um 21%, werden nicht auf die leichte Schulter genommen. Sie sind alle Gegenstand einer Beurteilung und erfordern ein Minimum an Überprüfungen der zu treffenden Massnahmen.

Verkehrssicherheit: Rückgang der Unfälle

Obwohl es immer mehr von uns auf den Strassen Freiburgs gibt (+2% Fahrzeuge), ist die Anzahl der Unfälle um 9% (auf 1088) zurückgegangen. Dies ist der niedrigste Wert seit 1961. Dieser neue Rekord steht in Verbindung mit dem Rückgang der Unfälle, die nur Sachschäden verursachen (-127). Wir bedauern jedoch zwei Tote mehr auf den Strassen (8 Unfälle haben 9 Personen das Leben gekostet) und 695 Verletzte (+ 3.6%), davon 99 schwer. Eine der Hauptursachen der Unfälle ist im Zustand des Fahrzeuglenkers zu suchen (145 unter Alkoholeinfluss und 79 unter Einfluss von Betäubungsmitteln), und bei der Missachtung des Vortrittsrechts (186). Bei 168 Unfällen wurde eine nicht angepasste Geschwindigkeit festgestellt.

Die Polizei hat auch einen deutlichen Anstieg von 54% der Anzahl Unfälle mit Beteiligung von Fahrradfahrern festgestellt. Günstige Wetterbedingungen sowie das erhöhte Interesse an diesem Transportmittel sind Gründe, die diese Zunahme erklären können.

Die Prävention, eine essentielle Aktion

Die Zahlen der Kriminalität sind ermutigend, aber die Polizei verfolgt die Entwicklungen aufmerksam und arbeitet weiterhin hart. Ob in Bezug auf die Verkehrssicherheit, die Cyberkriminalität oder die öffentliche Sicherheit, die Erfahrung zeigt, dass die Prävention ein wesentlicher Hebel für die Kantonspolizei ist. Zusätzlich zu einer regelmässigen Polizeipräsenz sind für dieses Jahr bereits mehrere Präventions- und Sensibilisierungsmassnahmen geplant, insbesondere zu Gunsten der am stärksten gefährdeten Verkehrsteilnehmer und im Bereich der Cyberkriminalität.


(eingesandt)