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Grossräte des Seebezirks besuchen Kompostieranlage Seeland AG

von unsereRegion
am
V.l.n.r.: Pascal Haldimann, Catherine Esseiva, Susanne Schwander, André Kaltenrieder, Christine Jakob, Christian Haldimann, Chantal Müller, Käthi Thalmann, Regula Hayoz, Christoph Wieland, Carole Baschung, Flavio Bortoluzzi und Julia Senti (Fotograf: H-J Kramer).

Seit Beginn der laufenden Legislatur treffen sich die 13 Grossrätinnen und Grossräte des Seebezirks halbjährlich zu einem Austausch, bei welchem auch der neu gewählte Oberamtmann anwesend ist. Im Rahmen einer solchen Zusammenkunft wurde beschlossen, jährlich einen gemeinsamen Ausflug durchzuführen und die Aufmerksamkeit einem bewegenden Projekt in unserem Bezirk zu widmen. Die Kompostieranlage Seeland AG bot sich an, da sie sich mit spezieller Materie befasst und ein sehr innovatives Projekt in Sachen Kreislaufwirtschaft verfolgt. Dieses hat aufgrund bestehender Starrheit des nationalen Raumplanungsrechts den Weg in den kantonalen Freiburger Richtplan nicht gefunden, auch wenn dieser 2019 vom Bund genehmigt wurde. Abklärungen bezüglich möglicher künftiger Anpassungen zur Einbindung von Recyclingunternehmen sind im Gange

An Mittwoch, 12. Oktober 2022, verschoben sich die Grossrätinnen und Grossräte nach der Vormittagssession im Parlament mittels Fahrgemeinschaften zur Kompostieranlage Seeland AG, wo uns Geschäftsleiter Christian Haldimann erwartete. Vor Ort wurden die Parlamentarier*innen und der Oberamtmann zusätzlich von seinem Sohn, vom zuständigen Betriebsleiter, seinem Mitarbeiter und dem Präsidenten des Verwaltungsrates empfangen. Nach einer einleitenden Präsentation zu den Anfängen der Anlage und einer feinen Mittagsverpflegung brachen die Anwesenden zur Besichtigung der Anlage auf.

Begleitet von den Geruchssphären von kompostierbarem Gut wurde aufmerksam den Erklärungen von Christian Haldimann gelauscht und Rückfragen gestellt. Wir wurden bezüglich Anlieferung der Ware mittels Waage und elektronischer Quittung orientiert, auf die Notwendigkeit und den Aufwand der abzufangenden Flüssigkeiten nach Regenfällen hingewiesen, über die Möglichkeiten und Grenzen von unterschiedlich groben Sieben zum Herauszufischen nicht kompostierbare Materien und das eingebauten Belüftungssystem zur Reduktion der unangenehmen Gerüche informiert. Es wäre unmöglich, das geteilte Wissen in einem Absatz wiederzugeben - glücklicherweise veranstaltet das Unternehmen bei Interesse Führungen. Die anwesende Delegation zeigte sich beeindruckt von den weitsichtigen Entscheiden und den dargelegten Möglichkeiten in Bezug auf Kompostverarbeitung und Energieproduktion - insbesondere mit der hochtechnischen Gärungsanlage, welche einen 24/7 Pikettdienst verlangt.
 
Abschliessend kann festgestellt werden, dass trotz grosser Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten nach wie vor eine Aufklärungs- und Sensibilisierungsbedarf der Bevölkerung in Bezug auf die Abfall- und Kreislaufwirtschaft besteht: Ein Abfallsack oder Kompostkübel ist mit dem Abholdienst für den Bürger zwar aus den Augen und aus dem Sinn, jedoch nicht von der Welt.

Wir werden aufmerksam weiterverfolgen, wie die Zukunft in diesem Bereich aussieht und schauen gespannt nach Bundesbern bezüglich Lösungsansätzen in Bezug des Grossprojektes und deren Raum- und Zonenplanung.

(eingesandt)