Go back
Vermischtes /Kolumne
Kathrin Aebi

Müllchaos auf der Pantschau – doch das ist nichts Neues

Am Samstagmorgen des 29. Mai 2021 versank die Pantschau-Wiese wieder einmal im Müllchaos. Ich wollte joggen gehen, holte jedoch mein Handy von zu Hause und fing an, die schlimmsten Stellen - beginnend auf der Wiese rechts vom Hafen bis zum Beachvolleyballfeld und der Surfschule «Bise noir» und noch weiter Richtung Hotel «Schiff» – zu fotografieren. Nach meinem Eindruck war das Chaos komplett, da der Abfall überall herum lag: auf der Wiese verteilt, neben Bäumen und den Bänken, im Sand vom Beachvolleyballplatz und daneben…

Morgendliche Spaziergänger mit ihren Hunden machten mich darauf aufmerksam, dass auch entlang der Uferzone Abfall liege, woraufhin ich dort nicht nur Fotos machte, sondern anfing, die Zigarettenstummel, Alu-Dosen, Glasflaschen und Flaschenverschlüsse zwischen den Steinen hervorzuholen und auf den Weg zu werfen, um zu vermeiden, dass diese im Wasser landeten, und um den bald eintreffenden Mitarbeiter vom Werkhof zu unterstützen.
 
Die Abfalleimer waren ebenfalls berstend voll und konnten die Menge des Abfalls nicht aufnehmen, sodass auf und um diese herum gestapelt wurde… 

Die Reaktionen der Spaziergänger*innen, die mich bei meinem Tun gesehen und angesprochen hatten, reichten von Unverständnis bis zum Schock:

  • Eine Anwohnerin sagte mir, ich solle den Abfall liegen lassen, weil das Sache der Gemeinde sei.
  • Eine Wochenend-Touristin fragte mich, ob das hier immer so sei, und entschuldigte sich, mir beim Einsammeln nicht helfen zu können mangels eines passenden Beutels.
  • Ein Ehepaar aus Muntelier sagte, dass ihre Gemeinde diese Problematik besser im Griff hätte.
  • Anwohner*innen vis à vis der Pantschau-Wiese erklärten mir ihr Unverständnis darüber, dass die Polizei nachts zwar Streife über den Parkplatz fahre, jedoch dem Treiben auf der Pantschau zusehe und nichts unternehme. Ich wollte noch fragen, wie es mit der Einhaltung der Nachtruhe sei, gegen die bei solchen Party häufig verstossen wird, aber dazu kam ich nicht mehr.
  • Zwei junge Frauen, die mit ihren Rädern beim Volleyballfeld angekommen waren, stellten sich mir als Mitglieder der Volleyballgruppe vor. Sie waren genauso geschockt über das Ausmass der Vermüllung und meinten, dass die Verursacher mit grosser Wahrscheinlichkeit in ihrem Alter seien, und sie diese nicht verstehen könnten: «Man verdreckt doch nicht den Platz, den man in seiner Freizeit regelmässig nutzt!»  

Als ich das Katzenstegli hinaufgehen wollte, wurde ich von einem Gast eines Anwohners angesprochen, der resigniert feststellte «Diese Jungend haben wir erzogen!». Zu seiner Zeit, als er in diesem Alter war, legten die Eltern Wert darauf, dass die Kinder nichts in der Umwelt liegen liessen oder gar etwas zerstörten. Dann wollte er von mir wissen, was ich mit den Fotos vorhabe. Ich erklärte ihm, diese an die Gemeinde zu senden mit der Bitte um Beantwortung der aufgekommenen Fragen während meiner vielen Gespräche.
 
Zu Hause angekommen setzte ich mich an meinen Computer und schrieb der Gemeinde mit meinen Fotos als Anhang. Das heisst, Fortsetzung folgt, sobald mir die Antworten vorliegen.