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Vermischtes /Kolumne
Kathrin Aebi

Machen wir selbst Geld aus unserem Metallabfall!

Vor Kurzem war ich nach längerer Abstinenz wieder mit meinem Velo unterwegs und fuhr um den See, eine beliebte Strecke für Freunde des Radsports. Meine Freude an Sonne, Wärme und frischer Luft währte jedoch nicht lange, als ich den ersten Alu-Dosen und PET-Flaschen am Strassenrand begegnete. Da ich meinen Rucksack dabeihatte, fing ich an, sie einzusammeln. Er war schnell voll…
 
Mit meinem vollen Rucksack fuhr ich in Murten zum Migros-Center, um meine Fracht loszuwerfen, aber Fehlanzeige: sie sammeln fast alles, nur keine Alu-Dosen. Bei Coop, Aldi, Lidl und Volg ist es nicht anders. Was also tun? Warten, bis wir wieder zum Werkhof fahren?

Ich ging ins Internet und stiess auf die Seite von IGORA (www.igora.ch) und erfuhr, dass IGORA eine Genossenschaft für Aluminium-Recycling ist und sich seit 1989 für das Sammeln von Aluverpackungen engagiert. Seit 2012 hat IGORA die Kompetenzen im Sammeln und Recyceln von Weissblechdosen von Ferro übernommen. Zum Sammelgut gehören folgende Verpackungen:

  • Leere Alu-Getränkedosen
  • Alu-Schalen (Grillschalen)
  • Alu-Tuben (Mayonnaise, Senf, Zahnpasta)
  • Alu-Kaffee-Kapseln
  • Konservendosen aus Stahlblech

Auf ihrer Homepage werden Sammelbehälter unterschiedlicher Grösse plus Zubehör (Sammelsäcke und Dosenpresse), also für jeden Bedarf eine passende Grösse, angeboten. IGORA möchte nicht nur Städte und Gemeinden für das separate Sammeln dieser wertvollen Metallabfälle gewinnen und fördern, sondern auch

  • Liegenschaftsverwaltungen
  • Firmen und Unternehmen
  • Unsere Schulen und Berufsschulen
  • Händler und Restaurants

mit dem Ziel, dass diese Wertstoffe schnellstmöglich in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden können.

Aufgrund des enttäuschenden Resultats in der Region schrieb ich dem Murtner Gemeinderat eine E-Mail und hängte den Prospekt von IGORA mit dran. Ich fragte, warum in der Region nicht mehr Container aufgestellt würden, nicht zu vergessen, dass der Gemeinderat auch für die Gemeinden Salvenach, Jeuss, Courlevon, Büchslen, Lurtigen, Altavilla oder Burg besorgt sein muss. Die Antwort von Bauverwalter Stefan Portmann lautet: «Wir haben neben der Pantschau an keinem Ort getrennte Abfalleimer und haben dies auch nicht geplant. Zusätzlich kann man in jeder Sammelstelle in Murten (inkl. Einkaufszentren) und den Ortsteilen Alu kostenlos abgeben. Daher haben wir zurzeit keinen Ausbau der Sammeltätigkeit der Gemeinde vorgesehen.»
 
Zurück zu meinen Alu-Dosen. Auf dem Prospekt wirbt IGORA bei Abgabe gesammelter Alu-Dosen bei einer bestimmten Sammelstelle der Region mit einer Belohnung, die wie folgt funktioniert:
 
Für 1 kg gesammelte Alu-Dosen bekomme ich bei Bühlmann Recycling oder Haldimann AG einen Bon über CHF 1.30. Schaffe ich 10 kg, bekomme ich zusätzlich ein Glücks-Lösli. Bons und das Glücks-Lösli muss ich an IGORA schicken und erhalte das Guthaben auf mein Konto überwiesen und mit dem Lösli nehme ich an der grossen Jahresendverlosung mit Barpreisen von insgesamt CHF 5’000 teil.
 
Das klingt doch gar nicht so schlecht. Wenn Schulklassen der Orientierungsschule oder der Berufsschule, Mieter*innen einer grösseren Überbauung oder Firmen anfangen würden, Alu-Dosen separat zu sammeln und abzugeben, winkt ihnen als Anreiz ein kleiner Zustupf für die Klassen- oder Kaffeekasse und sie haben etwas für die Umwelt getan.
 
Schliessen sich Restaurants zusammen, Überbauungen von Miet- und Eigentumswohnungen, kleine Gemeinden und bestellen sich Metallcontainer von IGORA, landen vielleicht Kaffeekapseln, Alu-Tuben, Büchsen etc. weniger im Abfall, sondern werden direkt dem Recycling zugeführt. Das wäre doch ein guter Weg für mehr Nachhaltigkeit.
 
Wenn Sie andere Ideen und Vorschläge haben, die Sie gern der Gemeinde mitteilen würden, so schreiben Sie uns. Wir leiten Ihre Anregungen gern weiter.

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Brauchen wir in der Region getrennte Abfalleimer?