Go back
Vermischtes /Kolumne
Kathrin Aebi

Gedanken zum Weihnachtsfest

Haben Sie schon alle Weihnachtskarten geschrieben an Ihre Lieben, die Sie dieses Jahr nicht persönlich treffen können? Gerade habe ich meine zur Post gebracht. Ich hatte irgendwie immer das gleiche Thema im Kopf und um mich davon abzulenken, ging ich ins Internet auf und suchte nach Texten, die in diese Zeit passen. Ich fand folgendes Gedicht besonders schön und benutzte es in mehreren Karten:

«Ich wünsche Euch in diesem Jahr
eine Weihnachtszeit, wie sie früher war.
Kein Hetzen zur Bescherung hin, kein Schenken ohne Herz und Sinn.
 
Ich wünsche Euch ein kleines Stück von warmer Menschlichkeit zurück.
 
Ich wünsche Euch in diesem Jahr eine Weihnachtszeit, wie als Kind sie war.
Es war einmal, schon lang ist's her, da war so wenig so viel mehr.»
 
(Autor unbekannt)

Je öfter ich es geschrieben hatte, umso klarer wurde mir seine Bedeutung und wie gut es in dieses Jahr passt. Lassen auch Sie sich von ihm inspirieren, so wie ich:
 
«…kein Hetzen zur Bescherung hin…» - Warum ein voller Gabentisch, wenn die Schränke und Regale bereits voll sind?
 
«…kein Schenken ohne Herz und Sinn» - kein Geschenk der Welt kann das Zusammensein mit unseren Liebsten, unseren Kindern und Enkelkindern aufwiegen, mit ihnen neben dem geschmückten Weihnachtsbaum sitzen, in die brennenden Kerzen schauen, gemeinsam Lieder singen und die Weihnachtsgeschichte lesen.
 
«… ein kleines Stück von warmer Menschlichkeit zurück» - einmal nicht die täglichen Nachrichten ertragen über Covid-19, über den Klimawandel, die schwindende Biodiversität… sondern durch Güte und Grosszügigkeit versuchen, anderen Menschen zu helfen, jetzt wo wir täglich Spendenaufrufe im Briefkasten haben oder einfach beim freundlichen Bäcker, bei der freundlichen Bäckerin um die Ecke einkaufen gehen statt ins Migros oder Coop.
 
«…eine Weihnachtszeit, wie als Kind sie war» - Erinnern Sie sich an Weihnachten, als Sie Kind waren? Ich bin ein Nachkriegskind, geboren 1957, wir waren drei Geschwister und meine Eltern hatten nicht viel Geld. Deshalb gab es nur nützliche Dinge auf dem Gabentisch, einen neuen Pullover, selbst gestrickt versteht sich, oder neue Unterwäsche für meine Brüder, und ab und zu auch neues Spielzeug. Aber wir waren zufrieden, hatten genug zu essen und freuten uns über den Besuch unserer Grossmütter - die Grossväter waren im Krieg gefallen - und Tanten, lauschten den Erzählungen der Erwachsenen … «…da war so wenig so viel mehr».
 
Erzählen Sie uns in den Kommentaren von Ihren Erwartungen an das Weihnachtsfest im «Corona-Jahr» 2020.