Leserbrief: Für das Tierwohl in der Micarna

Bezogen auf den Artikel im Murtenbieter "Micarna verlagert 500 Arbeitsplätze nach St-Aubin" vom 20. Oktober 2020.

Ich liebe Hühner, sie sind lustig, sozial und können bis zu 10 Jahre alt werden. Und ich mag sie besonders in ihrem lebendigen Ausdruck. Für die Micarna handelt es sich hier allerdings nicht um Hühner, sondern um 40 Millionen Stück Geflügel. Diese "Stücke" kommen lebend in Kisten gepfercht in die neue Top-Anlage und verlassen diese in Plastik verpackt zur Auslieferung in die Läden. Von 30 auf 40 Millionen Stück. Immer mehr, immer schneller, immer günstiger. Mehr Leistung, mehr Druck, mehr unpersönliche Lebensumstände.

Doch seit Corona hinterfragen immer mehr Menschen unseren Lebensstil und werden bewusster im Alltag. Alte Strukturen zerbröckeln und neue konstruktive Lebensformen nehmen nach und nach Form an.

Leider hat Micarna immer noch nicht verstanden, dass 40 Millionen "Stück Geflügel" keine Dinge sind, sondern eine riesige Anzahl Hühner mit einem individuellen Charakter.

Es ist Zeit, die Masken fallen zu lassen und authentisch zu leben. In einem gesunden Miteinander, das auch die Hühner und alles andere Lebendige auf diesem Planeten einschliesst.

Bernadette Odermatt, Faoug