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Persönliche 1. August-Feier in Murten

von Annina Martin
am

Besonders zu Beginn wurde die Feier durch sanfte und teilweise auch starke Regenschauer begleitet. Gegen den Schluss zu nahmen diese dann immer mehr ab. Eine vergleichsweise sehr kleine Anzahl an Personen besuchte die Feier – wohl teils wetterbedingt, aber vor allem wohl auch aufgrund von Bedenken in Zusammenhang mit der Corona-Situation. Dieses Jahr fand das Fest auf der "Säulimatte" bei der Schiffanlegestelle statt, um die Abstände zwischen den einzelnen Personen vergrössern zu können. Dadurch waren manche freundliche, persönliche Gespräche unter den Gästen möglich – die gerade ich, als Neuzuzügerin, sehr schätze. Der Stadtpräsident Christian Brechbühl begrüßte viele BesucherInnen persönlich. In den vergangenen Jahren war jeweils vor dem "Rübenloch" am Eingang der Hauptgasse gefeiert worden. Manche Freiwillige und die Stadtpolizei Murten ermöglichten, dass der Anlass durchgeführt werden konnte.

Um 19 Uhr erfolgte die Eröffnung durch die Stadtmusik Murten und den Tambourenverein. Niemand von ihnen liess sich durch die Regengüsse vom Spielen abhalten. Hiernach begrüßte uns der Gemeinderat Rudolf Herren aus Lurtigen. Er warf mit uns einen Blick auf die diesjährigen Anpassungen. Er sah und sieht die Krise auch als Chance, den/die PartnerIn, Kinder & Nachbarn besser kennenzulernen – und um zu erkennen, welche Bedürfnisse wirklich wichtig sind. Ein persönliches Highlight war, dass er mir als Pfarrerin dafür dankte, dass ich bei Petrus sicherlich ein gutes Wort gegen den Regen eingelegt hätte.

Diesjähriger Festredner war Marius Widmer aus Jeuss. Er ist an der Universität Fribourg tätig, und besuchte die Feier mit seiner Familie. Durch die Krise der vergangenen Monate sei auch an den Bildungsstätten deutlich geworden, dass der persönliche Kontakt auf Dauer unverzichtbar sei. Er ging des Weiteren explizit auf die Universität Fribourg ein: Durch ihre Gründung wurde der Forderung nach einer katholischen Uni in der Schweiz Rechnung getragen. Man erhoffte sich durch sie auch eine Zunahme der Bevölkerung – und dadurch ein Gewinn für die Landwirtschaft. Ganz zu Beginn gab es an ihr mehr Professoren als Studenten. Heute aber sind es rund 10'000 Studierende, aus ca. 100 Ländern. Viele verlassen den Kanton nach dem Studium wieder. Drei der gegenwärtigen Bundesräte studierten an der Uni Freiburg. Absolventen aus Fribourg gehörten zu denjenigen mit der höchsten Arbeitszufriedenheit der Schweiz. Ganz gemäß dem Motto: "Fribourg: le bonheur en plus."
 
Gegen Ende sangen wir, begleitet durch die Stadtmusik, noch die erste Strophe der Schweizer Landeshymne – auf Deutsch und Französisch.