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Positive Gedanken zum Supermond

von Karin Ledermann
am

Am letzten Mittwoch war Vollmond, ein ausserordentlich schöner, ja geradezu besinnlicher, voller Mond. Wir werden dieses Jahr keinen erdnäheren erleben, zudem war die Nacht wolkenlos, der Mond stand leuchtend hell am Himmel, umgeben von funkelnden Sternen.
 
Ich liess es mir nicht nehmen und spazierte gegen zehn Uhr abends zum Bodenmünzi, um dieser Pracht noch grad ein paar Höhenmeter näher zu sein. Murten lag zu meinen Füssen, die Lichter spiegelten sich im Wasser des Sees, die Welt erschien mir sehr still, friedlich und unberührt.
 
Ich konnte mich des Gedankens nicht erwehren, dass es der Erde besser geht, seit es den Menschen schlechter geht. Irgendwie verrückt. Seit wir krank sind, erholt sich unser Planet. Die Luft ist sauberer, die Vibrationen weniger, das Wasser klarer. Es hat sich eine Art Langsamkeit entwickelt und vieles kommt ein wenig zur Ruhe.

Die Abwesenheit ständiger Hektik ist Balsam - nicht nur für unseren Planeten, sondern sie kann es auch für uns sein – wenn wir es denn zulassen. Wir haben quasi eine Auszeit vom Hamsterrad. Wir sind mehr zu Hause, werden auf einen kleinen Kreis reduziert, Kontakte wollen auf andere Weise gepflegt und gelebt werden, körperliche Nähe ist nicht angesagt. Fantasie und Geduld sind gefragt.

Und jetzt steht – nach dem ersten Frühlingsvollmond - Ostern vor der Tür, ein Fest, das oft im Familienkreis gefeiert wird. Heuer werden wir es auf andere Weise begehen, nicht zusammen mit Eltern, Grosseltern, Kindern, Freunden, Enkeln. Sondern im kleinen, im kleinsten Kreis – vielleicht sogar alleine. Dieses Fest auf das Leben, auf die Fruchtbarkeit, auf die Auferstehung.
 
Aber Nähe ist zum Glück auf verschiedenen Ebenen lebbar. Ich kann sie ermöglichen, indem ich meine Gedanken und Gefühle bewusst mit jemandem teile. Bewusst erlebte und geteilte Nähe wird uns durch diese Krise möglicherweise zu einem kostbareren Gut, das wir mit Sorgfalt und Achtsamkeit pflegen.
 
Ja, diese Gedanken sind mir durch den Kopf gegangen auf dem Bodenmünzi unter dem runden, vollen Mond, in welchem so klar der Mond-Hase zu sehen war. 

Ein vollkommener Mond in einer vollkommenden Nacht. In einer solchen Nacht ist alles möglich. Und vielleicht liegen in diesem globalen Innehalten auch Chancen und Veränderungen, die unser (menschliches) Zusammenleben und unser mit-der-Natur-leben bereichern.