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Umstrittener Ausgleich in der 92. Minute für Belfaux gegen den FC Kerzers

Mit einem fragwürdigen Elfmeter glich Belfaux im 2.-Liga-Spiel beim FC Kerzers in der Nachspielzeit noch zum 1:1 aus. «Sünder» Kushtrim Azizi musste für sein Vergehen frühzeitig unter die Dusche.

von unsereRegion
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Foto: fckerzers.ch

Mit einem fragwürdigen Elfmeter glich Belfaux im 2.-Liga-Spiel beim FC Kerzers in der Nachspielzeit noch zum 1:1 aus. «Sünder» Kushtrim Azizi musste für sein Vergehen frühzeitig unter die Dusche.

Der 1:1-Ausgleich in der 92. Minute gab in Kerzers verständlicherweise viel zu reden. Die Gastgeber und ihr Coach Marc Flühmann sahen sich vom Schiedsrichter um den Sieg geprellt. Was war passiert? Praktisch im letzten Angriff des mächtig drückenden Belfaux gab es im Sechzehner einen Prellball zwischen dem Seeländer Kushtrim Azizi und Blaise Martinetti, der in der Nähe stehende Schiedsrichter zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt und schickte den angeblichen Sünder vom Feld. Diese unklare Szene führte dann in beiden Lagern zu unterschiedlichen Auslegungen. Azizi beteuerte seine Unschuld und zeigte allen Leuten, die ihn sehen wollten, seinen blauen Fleck am Fuss. Er habe in diesem Zweikampf nichts Unfaires gemacht. Belfaux jedoch liess sich die Chance zum Ausgleich diesmal nicht nehmen. Kurz vor der Pause hatte nämlich Kerzers-Goalie Nicolas Haas bereits einen ebenfalls streng gepfiffenen Strafstoss der Gäste gehalten – auch hier hiess der offenbar gefoulte Spieler Blaise Martinetti, der damit den Unmut der Gegner und der Fans auf sich zog.

Verpasste Chancen

Eigentlich hätte es Kerzers gar nicht zum Punktverlust kommen lassen dürfen. Nach einem Freistoss traf Verteidiger Luca Comba, der immer wieder bei stehenden Bällen nach vorne preschte und so die Stürmer unterstützte, kurz vor der Pause mit dem Kopf zum 1:0. Vor dem Ausgleich hatten die Gastgeber dann durch Marem Ajdoroski (57.) und Kevin Hubacher in der zweiten Halbzeit zwei Topchancen, um den Match zu entscheiden. Stürmer Ajdoroski konnte sich noch Minuten nach seiner Auswechslung nicht beruhigen, die verpasste Möglichkeit wollte dem Goalgetter ganz und gar nicht aus dem Kopf gehen. Trainer Marc Flühmann, der seinen Vertrag um eine Saison verlängert hat, bilanzierte sichtlich frustriert: «Wenn du vorne die Tore nicht schiesst, bekommst du sie eben hinten. Aber der Schiedsrichter hat auch seinen Teil dazu beigetragen, dass wir diesen Match nicht gewonnen haben.» Seine Mannschaft habe eine gute erste Halbzeit gezeigt, den Gegner nach dem Wechsel aber vermehrt ins Spiel zurückkommen lassen. In der Tat: In den ersten 45 Minuten hatte der Heimclub den Match gut im Griff. Einzig bei der Penaltyszene kurz vor dem Tee verlor man die Gäste für einen kurzen Augenblick aus den Augen. Belfaux bekundete lange Zeit Mühe damit, sich im massierten Mittelfeld offensiv in Szene zu setzen.

Für das Team von Trainer Sylvain Erard war der am Ende glücklich eroberte Zähler ein kleiner, aber wichtiger Schritt nach vorne im Abstiegskampf. Die Saanebezirkler müssen allerdings hoffen, dass Ende Saison nur zwei Teams absteigen, sonst könnte es für sie trotz diesem 1:1 noch knapp werden. Der kompakt auftretende frühere Vertreter der 2. Liga interregional hat den Punkt indes nicht gestohlen, liess man doch trotz dem Rückstand den Kopf bis zum Schlusspfiff nie hängen und hatte in der Schlussminute durch Florent Stucky sogar noch den Siegestreffer auf dem Fuss. Haas zeigte aber auch in dieser Aktion, dass das Team sich auf seinen Schlussmann verlassen kann. Weil Kerzers in der Tabelle weder Ambitionen nach vorne noch Ängste nach hinten hat, fehlte im zweiten Umgang vielleicht zwischendurch auch etwas der letzte Biss im Angriffsspiel. Anhand des gesamten Spielverlaufs und der Chancen war das Remis auf dem gut bespielbaren Rasen im Erli am Ende ein gerechtes Resultat, mit dem sicher auch die Seeländer – wenn sich die Gemüter beruhigt haben – leben können.


(eingesandt)