Auch Messis und Ronaldos Karrieren begannen mit Futsal

Der Begriff 'Futsal' entstand als Kurzform der portugiesischen und spanischen Bezeichnungen für Hallenfussball: futebol de salão und fútbol sala. Die moderne Geschichte des Futsals begann 1989 mit der ersten FIFA Futsal-Weltmeisterschaft in den Niederlanden. Seitdem hat sich die faszinierende Sportart weltweit etabliert, unter anderem durch Höhepunkte wie der UEFA Futsal EURO und der UEFA Women’s Futsal EURO. Die bevorstehende zehnte Ausgabe der FIFA Futsal-WM, die vom 14. September bis zum 6. Oktober 2024 in Usbekistan stattfindet, setzt diesen erfolgreichen Weg fort.

Auch beim FC Murten hat sich Futsal als wichtige Institution etabliert. Die hervorragenden Leistungen der Futsal-Juniorinnen, die sich erneut den Freiburger Meistertitel sicherten, unterstreichen die Beliebtheit dieses Sports in der Gemeinde.

Mehr als Hallenfussball

Futsal ist nicht gleich Hallenfussball. Die Abläufe ähneln zwar dem klassischen Fussball, es gelten jedoch andere Regeln, die die Spielgeschwindigkeit erhöhen. Futsal besticht durch Dynamik und Intensität, wobei die Spielerinnen und Spieler permanent aktiv am Geschehen teilnehmen. Mit einem für Hallen optimierten Ball fördert Futsal grundlegende motorische Fähigkeiten, was es zu einem idealen Einstieg für den Schulsport macht. Fussballstars wie Cristiano Ronaldo, Messi und Ronaldinho begannen ihre Karrieren in ihrer Kindheit - mit Futsal.

Internationale Anerkennung und Verbreitung

Durch den Weltfussballverband FIFA ist Futsal weltweit verbreitet und wird von Mitgliedsverbänden in verschiedenen hochkarätigen Ligen und Wettbewerben organisiert. Dabei gilt die spanische División de Honor als eine der renommiertesten Futsal-Ligen weltweit. Auf europäischer Ebene konkurriert man sich in der UEFA Futsal Champions League.

Besonderheiten

Im Vergleich zum herkömmlichen Fussball gibt es einige Unterschiede. So wird Futsal fünf gegen fünf gespielt, wobei ein Ball der Grösse 4 mit einem Gewicht von 410 bis 440 Gramm zum Einsatz kommt. Üblicherweise misst ein Futsal-Spielfeld 40x20 Meter und ist nicht durch Banden, sondern durch je zwei Seiten- und Grundlinien begrenzt. Die Tore messen 3x2 Meter.

Die Spielzeit beträgt 2× 20 Minuten. Ist der Ball im Aus oder das Spiel unterbrochen, wird die Spielzeit wie beim Eishockey bis zur Wiederaufnahme angehalten. Die Vier-Sekunden-Regel besagt, dass der Ball nur vier Sekunden ruhen darf, dann muss wieder gespielt werden. Der Goalie darf den Ball nur einmal berühren und ihn ebenfalls nur maximal vier Sekunden kontrollieren. Wird die Zeit überschritten, wechselt der Ballbesitz zur gegnerischen Mannschaft. Statt Einwurf gibt es Einkick, ein Penalty wird aus sechs Metern Entfernung geschossen. Diese Elemente verleihen dem Spiel eine rasante und mitreissende Dynamik, die das Zuschauen zu einem äusserst unterhaltsamen Erlebnis macht.

Pro Halbzeit steht beiden Teams je eine Minute Time-Out zur Verfügung, vorausgesetzt, das Team ist im Ballbesitz. Insgesamt dürfen im Laufe des Spiels bis zu neun weitere Spieler eingesetzt werden, die beliebig oft ein- oder ausgewechselt werden können. Bekleidungstechnisch gibt es zwischen Hallenfussball und Futsal keine Unterschiede, ausser, dass der Futsalgoalie statt Handschuhe zu tragen seine Finger tapet, um die benötigte Stabilität zu erhalten.

Ursprung

Die Ursprünge des Futsals reichen bis ins Jahr 1930 zurück, als der uruguayische Sportlehrer Juan Carlos Ceriani eine altersgerechte Form des Fussballs für Kinder entwickelte. Juan Carlos Ceriani wollte Kindern, die keinen Zugang zu Freiluft-Spielfeldern hatten, das Fussballspielen auf Basketballfeldern ermöglichen. Dabei orientierte er sich an den Rahmenbedingungen anderer Mannschaftssportarten wie Basketball und Handball und schuf so eine neue Fussballvariante, die sich von Südamerika aus weltweit verbreitete.

Im Jahr 1942 empfahl der südamerikanische Sportlehrerbund Futsal für den Schulsport, 1952 wurde in São Paulo die erste offizielle Institution, die Liga 'Futebol de Salão', gegründet. Seitdem hat sich Futsal weltweit als anerkannte Hallenvariante des Fussballs etabliert.

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