«Die Freude am Eishockey und die Kameradschaft bleiben die erste Priorität»
Heute vor einem Jahr wurde der Hockey Club Murten gegründet. Anlass genug, um dem Präsidenten Kevin Biehl auf den Zahn zu fühlen.

Heute vor einem Jahr wurde der Hockey Club Murten gegründet. Anlass genug, um dem Präsidenten Kevin Biehl auf den Zahn zu fühlen.
Wie hast du das erste Jahr des HC Murtens erlebt?
Sehr, sehr positiv! Vieles lief fast wie von alleine. Ich erhielt von überall Unterstützung und viele positive Rückmeldungen. Die einzige Schwierigkeit war, Eis zu erhalten. Alle Eishallen in der Umgebung, wie etwa Freiburg, Düdingen, Bern oder Lyss, sind komplett ausgebucht. Wir erhielten nur Eis, wenn uns anderer Verein uns sein Eis abgegeben hatte oder aber wir konnten erst um 22:00 Uhr auf das Eis. Für die nächste Saison sieht es nicht besser aus. Das gleiche Problem macht mir jetzt schon wieder zu schaffen.

Was wurde erreicht?
Der HC Murten hat nicht nur Leute auf dem Eis zusammen gebracht sondern auch neben dem Eis. Es sind neue Freundschaften entstanden. Schon ab dem ersten Tag nach der Gründung gab es Leute, die angefragt haben, ob Sie nicht als Gönner beim HC Murten mitmachen können. Wir hatten bei jedem Training immer Leute, die uns besuchten und erfreulicherweise noch viel mehr bei den Spielen. Ein Pärchen aus Murten hat sogar alle Trainings und Spiele von uns besucht. Wir versuchen immer, wenn wir vom Eis gekommen sind, den Kontakt mit diesen Leute zu pflegen.
Man muss also nicht unbedingt Eishockey spielen können, um zum HC Murten zu gehören.
Was war dein Highlight?
Für mich gab es mehrere unvergessliche Momente. Das erste Training in der BCF Arena, als alle Spieler zum ersten Mal zusammen kamen und Ihre Trikots in der Garderobe aufgehängt auffanden. Dann der Familientag in Düdingen, als wir das Eis während zwei Stunden für uns und unsere Familienmitglieder alleine hatten und uns in der Garderobe an einem selber mitgebrachten kulinarischen Buffet bedienen konnten. Und natürlich, dass wir während der ganzen Saison keine schlimmen Verletzungen erleiden mussten. Und schliesslich, dass wir trotz Niederlagen immer die Freude am Eishockeyspielen behalten konnten und die Kameradschaft im Vordergrund blieb.
Wie geht es jetzt weiter?
Nach der ersten Saison mussten alle Spieler einen Fragenbogen ausfüllen. Mit neu 56 aktiven Mitgliedern gibt es sehr viele verschiedene Interesse, die man berücksichtigen muss. Die einen möchten bereits in einer Plausch-Liga mitspielen, die anderen nur Freundschaftsspiele, und so weiter. Mir als Präsident ist es wichtig, allen gerecht zu werden. Auch wenn dies nicht immer möglich ist. Ich versuche Step-by-Step den HC Murten so aufzubauen, dass die Freude am Eishockey und auch an der Kameradschaft immer die erste Priorität bleibt.
Wie ist die Zusammensetzung der Mannschaft?
Wir sind ein gut durchmischtes Team; vom 16-jährigen bis zum 56-jJährigen Hockeyspieler gibt es alles. Von blutigen Anfängern bis hin zum Ex-Profispieler.
Und wir haben sogar eine ganze Linie die nur Französisch spricht.
Wie «pflegeleicht» ist der Spieler mit der Nummer 29 (Philippe Furrer)?
Phippu ist ein Mitglied wie jedes andere. Er ist so ein toller Mensch, der auf dem Boden geblieben ist. Erst auf dem Eis merkt man, dass er einmal ein Profi war. Aber auch da hält er sich zurück und ist ein richtiger Teamplayer. Jeder im Team mag ihn sehr.
Welchen Einfluss oder welchen Input bringt er dem Verein?
Wir können sehr viel von seinem Know-how profitieren. Er beantwortet uns alle Fragen, die wir haben. Und das sind nicht wenige. Als wir noch keinen Coach hatten, hat er ohne zu zögern das Coaching übernommen.

Was macht ein Hockeyclub über die Sommermonate?
Da wir eine reine Plauschmannschaft sind, gibt es von April bis September keine Trainingsaktivitäten. Wir haben zwar die Möglichkeit erhalten, gemeinsam mit dem HC Cordast auf der neuen Synthetic Eisbahn in Gurmels zu trainieren. Jedoch war das Interesse von Seiten der Spieler eher klein.