Leserbrief: «Ein überzeugtes Nein zur Biodiversitätsinitiative»
Leserbrief zur Abstimmung vom 22. September «Biodiversitätsinitiative» von Rudolf Herren
Leserbrief zur Abstimmung vom 22. September «Biodiversitätsinitiative» von Rudolf Herren
Die Biodiversitätsinitiative, über die wir am 22. September abstimmen werden, scheint mit ihren Schlagwörtern gute Absichten zu haben. In ihrer Form steht sie aber nicht im Einklang mit der Realität und eine Annahme würde weitreichende Einschränkungen haben und grossen Schaden anrichten. Die Schweiz steht unbestritten für eine vielfältige und nachhaltige Nutzung ihrer Ressourcen ein. Unsere Landwirtschaft, die Pflege und Nutzung der Wälder, der Tourismus und die Energieproduktion sind absolut systemrelevant und tragende Säulen unserer Wirtschaft und Grundlage unserer einzigartigen Lebensqualität.
Eine weitere Einschränkung der landwirtschaftlichen Produktion und Selbstversorgung gesetzlich zu verankern wäre fatal und macht unser Land noch stärker von Importen abhängig, was weder ökologisch noch wirtschaftlich sinnvoll sein kann. Die Schweizer Bauern leisten bereits heute einen gewichtigen Beitrag zur Biodiversität, indem sie vielfältige Kulturlandschaften pflegen und dabei auch Lebensmittel in hochstehender Qualität produzieren. Ähnliches gilt für die Waldwirtschaft, den Tourismus und die Energieproduktion. Unsere Wälder werden zeitgemäss und möglichst nachhaltig bewirtschaftet und bieten gleichzeitig Schutz, Holz, Erholungsraum für Menschen und Lebensraum für viele Arten. Der Tourismus profitiert von der Schönheit und Vielfalt unserer Landschaften, ist aber auch auf eine funktionierende Infrastruktur angewiesen. Auch die Energieproduktion muss für eine grösstmögliche Versorgungssicherheit absolut flexibel bleiben. All dies würde durch Annahme dieser Initiative massiv beschnitten oder in Frage gestellt. Bundesrat und Parlament empfehlen die Initiative zur Ablehnung, auch weil bereits eine Strategie und Aktionsplan Biodiversität ausgearbeitet ist.
Ich lege ein überzeugtes "NEIN" in die Urne. Setzen wir weiterhin auf eine nachhaltige und ausgewogene Entwicklung unserer einheimischen Ressourcen in bewährter Schweizer Qualität.
Rudolf Herren, Grossrat/Gemeinderat, Lurtigen