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Das virtuelle Wirtschaftsforum See drehte sich vor allem um ein Thema

Am Donnerstag, 11. März 2021, fand das Wirtschaftsforum See im virtuellen Format statt. 70 Teilnehmer*innen nahmen sich eine Stunde Zeit, um über die regionale Wirtschaft zu diskutieren. Dabei drehte sich die Diskussion vor allem um ein Thema: Corona.

von Joel Rathgeb
am

Am Donnerstag, 11. März 2021, fand das Wirtschaftsforum See im virtuellen Format statt. 70 Teilnehmer*innen nahmen sich eine Stunde Zeit, um über die regionale Wirtschaft zu diskutieren. Dabei drehte sich die Diskussion vor allem um ein Thema: Corona.

Bevor die Hauptdiskussion startete, wurden 30-minütige Workshops zu den Themen Wiederankurbelung der Wirtschaft, Methoden von Start-ups in Krisenzeiten und Home Office durchgeführt. Das Interesse war gross, die Teilnehmer stellten zahlreiche Fragen. Die Referenten hatten kaum Zeit, alle davon zu beantworten.

Die Konkurse waren im 2020 geringer als 2019

(Olivier Curty, Mitglied Staatsrat und Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Freiburg)

In der Hauptdiskussion begrüsste zu Beginn Oberamtmann Daniel Lehmann die Teilnehmenden. Danach stellte Olivier Curty, Staatsratsmitglied und Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Freiburg, die aktuelle Lage rund um Covid vor. "Es ist eine Situation, die die verschiedenen Branchen sehr unterschiedlich trifft." Die a-fonds-perdu-Beiträge, die im Kanton Freiburg seit Beginn der Krise zur Unterstützung der Wirtschaft eingesetzt wurden, belaufen sich bereits auf 402 Millionen Franken. Der grösste Teil davon macht die Kurzarbeitsentschädigung aus, für die bereits über 260 Millionen Franken ausgegeben wurden. Dazu kommen gesprochene Kredite für die Privatwirtschaft in Höhe von 600 Millionen Franken, für welche der Bund bürgt. Diese Gelder haben geholfen, die Privatwirtschaft kurzfristig vor einer erhöhten Konkursrate zu schützen. "Die Konkurse waren im 2020 sogar geringer als 2019", so Curty. Doch ein Teil des Problems wurde durch die Staatshilfen nur aufgeschoben. Trotzdem sieht Curty die Lage zunehmend positiv: "Eine Erholung ist bereits teilweise da."

Wir schauen mit viel Unverständnis nach Bern

(Olivier Curty, Mitglied Staatsrat und Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Freiburg)

Auch die Härtefallregelung war ein heisses Thema. Viele Unternehmer*innen sind unzufrieden mit dem Tempo der Auszahlungen, die die Unternehmen dringend benötigen. Täglich würden ungefähr ein bis zwei Millionen Franken an Härtefallgeldern ausbezahlt. Trotzdem gehe es stockend voran. "Wir schauen mit viel Unverständnis nach Bern", meinte Curty dazu. Die National- und Ständeräte würden manchmal fernab von jeglicher Realität entscheiden. Ein weiteres Problem sei auch, dass zwei Drittel der Gesuche unvollständig reinkämen. Dies verzögere die Auszahlungen zusätzlich.
 
Nach der Präsentation des Volkswirtschaftsdirektors sprachen mehrere Unternehmer und Murtens Stadtschreiber Bruno Bandi über die Arbeit im Home-Office. Wer zuhause effizient sei und wer nicht, hänge vor allem von Selbstdisziplin, aber natürlich auch von der Art der Arbeit ab. Lange nicht jede Arbeit kann von zuhause aus erledigt werden.

Pünktlich um 18.15 Uhr war die Diskussion zu Ende und die Teilnehmer*innen bedankten und verabschiedeten sich auf virtuelle Art: per Chatfunktion auf Zoom.