Leserbrief: Wo ist der genossenschaftliche Geist der Fenaco geblieben?
Wie unsympathisch! Ein wirtschaftlicher Riese geht gegen kleine Bio-Früchte- und Gemüseorganisationen wie Terraviva vor und macht – ironischerweise - Wettbewerbsnachteile geltend. Fenaco erhebt Einsprache gegen ein vom Bundesamt für Landwirtschaft einstimmig abgesegnetes Projekt, das innovative und von ihrer Arbeit überzeugte Bio-Gemüseproduzenten aus dem Seeland mit viel Zeit und Engagement erarbeitet haben (unsereRegion berichtete: Biogemüse Seeland - Agrarkonzern fenaco erhebt Einsprache gegen Subventionen). Angesichts der bei der Bevölkerung immer beliebter werdenden Bio-Produkte haben sie die Initiative ergriffen, dem Bund und dem Kanton ein überzeugendes und mit dem Gesetz in Einklang stehendes Projekt zu unterbreiten.
Das Landwirtschaftsgesetz auf Bundesseite («Projekte zur regionalen Entwicklung») und das Gesetz über die Bodenverbesserung auf Kantonsseite erlauben es der öffentlichen Hand, für entsprechende Vorhaben Beiträge zu leisten. Der Grosse Rat und zuvor die vorbereitende Kommission wie auch der Staatsrat haben die Subvention von 7.5 Mio. Franken (neben dem Bund mit 9.4 Mio. Franken) einstimmig und mit grosser Überzeugung gewährt. Diese Subventionen erlauben es, das insgesamt 79 Mio. Franken umfassende Projekt überhaupt starten zu können. Auf einzelne Unterprojekte, die mit der Einsprache in Frage gestellt werden, zu verzichten, würde dem Projekt den Boden entziehen. Wo ist bei Fenaco der genossenschaftliche Geist der früheren landwirtschaftlichen Genossenschaften geblieben?
Bernadette Hänni,
Grossrätin SP, Murten