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LET'S TALK: «Ich bin der glücklichste Mensch: Ich habe 52 Grossmüeti und Grossätti»

Am Donnerstagabend, 21. Januar 2021, läuteten die SP Murten und die Grünen See das Wahljahr ein. Schutzmassnahmenkonform geschah dies mit einem Online-Event: "Let’s Talk", ein virtueller Stammtisch zum Thema Gesundheit. Als Gast am Stammtisch nahm Pierre Aufranc Platz und schilderte aus seiner Sicht, wie die Corona-Pandemie im Seebezirk bisher gemeistert wurde.

von Alexander Schroeter
am

Am Donnerstagabend, 21. Januar 2021, läuteten die SP Murten und die Grünen See das Wahljahr ein. Schutzmassnahmenkonform geschah dies mit einem Online-Event: "Let’s Talk", ein virtueller Stammtisch zum Thema Gesundheit. Als Gast am Stammtisch nahm Pierre Aufranc Platz und schilderte aus seiner Sicht, wie die Corona-Pandemie im Seebezirk bisher gemeistert wurde.

Pierre Aufranc überzeugte als sympathischer Interviewpartner, der sich auch nach seinem Abgang als Heimleiter in Jeuss zu 100% mit seinem bisherigen Arbeitsort und seinem Job identifiziert. Mit teils erfrischend markigen, teils zum Nachdenken anregenden Aussagen blickte Aufranc auf 20 Jahre Jeuss und auf ein Jahr Corona zurück. So meinte er etwa: Er sei der glücklichste Mensch gewesen, hätte er doch immer 52 Grossmütter und Grossväter gehabt, und jeder Tod einer Pensionärin oder eines Pensionärs sei ihm nahegegangen.

Eindrücklich die Schilderungen, wie sich Jeuss am 13. März letzten Jahres praktisch von heute auf morgen in eine Festung verwandelte. Zivilschützer in Uniformen, die Sperren um das Heim errichten: «Ich hatte das Gefühl, wir seien im Krieg», so Aufranc.

Auf die Frage, was er bei einem allfälligen weiteren Lockdown anders machen würde: «Wir müssten unbedingt die Tagesstruktur aufrechterhalten.» Als während des Lockdowns die Tagesgäste (Personen, die während einem Tag im Heim gepflegt werden) nicht mehr kommen konnten, bedeutete das für rund 50 Familien im Seebezirk eine grosse zusätzliche Belastung: Der eine Tag in der Woche, an dem die Menschen, die zu Hause eine betagte Person pflegen, jeweils eine Verschnaufpause erhalten, fiel einfach aus. «Das war sehr hart für die Betroffenen.»

Nachhören kann man dieses Gespräch leider nicht. Aber es gibt eine weitere Gelegenheit, mitzumachen: Am nächsten Let’s Talk vom Donnerstag, 25. Februar 2021, um 20:00 Uhr, geht es um das Thema Armut und Teilhabe. Dann nimmt Isabelle Bohrer, Leiterin Sozialdienst Murten, am Stammtisch Platz. Am besten sichern Sie sich Ihren Platz gleich jetzt schon, indem Sie sich den Link zum Zoom Meeting (https://t1p.de/lets-talk-murten) speichern.

Weitere Informationen finden Sie in der Agenda: LET'S TALK - Murten sozial, nachhaltig, lebenswert