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Politik /Kommentar
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Verpasste Chance zum Schutz von Mensch und Umwelt

Am 8. Juni 2020 hat das Parlament das Aktienrecht und damit einen indirekten Gegenvorschlag zur Konzernverantwortungsinitiative zu Ende beraten. Dabei wurde schliesslich knapp der Vorschlag des Ständerates angenommen. Das Lokalkomitee Murten-Morat bedauert, dass sich die Lobby der grossen Konzerne im Ständerat durchgesetzt hat und der rasch umsetzbare und wirkungsvollere Vorschlag aus dem Nationalrat leider verworfen wurde. Es ist enttäuschend, dass eine Mehrheit offenbar keinen Handlungsbedarf sieht.

Dies obschon erst vor ein paar Wochen eine neue Studie der Universität Chicago aufgezeigt hat, dass in Westafrika zwei Millionen Kinder auf Kakaoplantagen für Nestlé und andere Grosskonzerne schuften. Dazu gehört beispielsweise der Einsatz von giftigen Pestiziden ohne Schutzkleidung.

Die vielen Fahnen in der Region zeugen von der breiten Unterstützung der Initiative.

Nach Ansicht der Mitglieder des Lokalkomitees Murten-Morat sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sich Konzerne überall an Umweltstandards und die Menschenrechte halten – genauso wie sie es in der Schweiz tun. Ursula Schneider Schüttel, Präsidentin von Pro Natura und Freiburger Nationalrätin sagt dazu: «Die Konzernlobby hat sich leider mit einem Alibi-Gegenvorschlag durchgesetzt. Die Stimmberechtigten können nun zeigen, wie wichtig ihnen die Einhaltung der Umweltstandards und der Menschenrechte sind und JA zur Initiative stimmen». Das Lokalkomitee Murten-Morat bereitet sich auf einen intensiven Abstimmungskampf vor. Denn die Mitglieder sind überzeugt, dass der Schutz von Mensch und Umwelt nicht länger freiwillig sein darf.

Lokalkomitee Konzernverantwortungsinitiative Murten-Morat