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Die Kadettentage kehren zurück, nachhaltiger denn je

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die Kadettentage kehren diesen September turnusgemäss nach Murten zurück. Während Tradition hochgehalten wird, gibt sich der Anlass doch zeitgemäss.

von unsereRegion Leser*in
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Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die Kadettentage kehren diesen September turnusgemäss nach Murten zurück. Während Tradition hochgehalten wird, gibt sich der Anlass doch zeitgemäss.

Fünf Berner Korps sowie Vertreter des Zürcher Kadettenverbandes sind dabei, wenn jeden September in Thun, Murten, Huttwil, Burgdorf oder Langenthal die eidgenössischen Kadettentage stattfinden. 2015 und 2016 war Murten letztmals mit der Organisation der Kadettentage betraut. Nun findet dieser Anlass am kommenden 12. bis 14. September erneut im Seebezirkler Hauptort statt. Und da jeder Organisator den Anlass gleich zwei Jahre hintereinander durchführt, gibt es auch 2026 Kadettentage in Murten – im Jahr des 550-Jahr-Jubiläums der Murtenschlacht.

Bereits seit einiger Zeit ist ein breit abgestütztes OK an der Arbeit, um den Anlass mit rund 1000 aktiven Jugendlichen vorzubereiten. Das Kern-Organisationskomitee steht unter der Führung von Präsident Reto Fasnacht und Vizepräsident Alexander Schroeter. Ebenfalls zum engsten Zirkel gehört das Technische Komitee mit dem Murtner Korpsleiter Ciril Stettler und dem Leiter des Freiwilligen Schulsports, Gino Fercher. Dem Gesamt-OK mit allen Ressortverantwortlichen gehören aber rund 30 Personen an.

Reto Fasnacht war schon bei den letzten Murtner Kadettentagen OK-Präsident, und er schätzt, dass rund die Hälfte des Gesamt-Organisationskomitees ebenfalls vor zehn Jahren dabei war. Es ist also eine Menge Erfahrung und Kompetenz bei der Organisation dieses Anlasses vorhanden.

Das Kern-OK der Kadettentage in Murten: (v.l.) Ciril Stettler, Reto Fasnacht, Alexander Schroeter.

«Es ist nicht ein riesiger, aber ein komplexer Anlass», stuft Fasnacht die Organisation der Kadettentage ein. Diese Komplexität sei nicht zu unterschätzen. «Die grosse Herausforderung ist, dass die Räder gut ineinandergreifen, dass die Schnittstellen passen.» Und es braucht viele freiwillige Helfer.

Tatsächlich gilt es, den Zeitplan der verschiedenen Aktivitäten so aufeinander abzustimmen und ihn dann auch einzuhalten, dass alle Teilnehmer, Helfer und Betreuer jeweils zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sind. Dazu gehören der Mehrkampf, die Marschmusik-Demonstration, der Stadtlauf und das Nachtessen am Samstag, oder die Spielwettkämpfe und der abschliessende Stafettenlauf am Sonntag.

Der Kern der Kadettentage – die Sportwettkämpfe und auch die Auftritte der Kadettenmusiken – haben sich in ihrem Wesen kaum verändert im Verlauf der Jahre und Jahrzehnte. Die Kadettentage finden schon seit 1936 statt, mit der Premiere damals in Vevey.

Leichtathletik, Schwimmen, Orientierungslauf oder Schiessen, Fussball, Handball, Volleyball und eben die Laufstafetten gehören schon lange dazu. Etwas später kamen Sportarten wie Badminton, Tennis oder Unihockey. Und seit den letzten Kadettentagen in Thun gibt es im Sportangebot neu auch einen Laser Run, der auf dem Prinzip des Biathlons basiert. Die Durchführung dieser Sportarten ist im Wettkampf-Reglement des bernischen Kadettenverbandes genau vorgeschrieben.

Wo sich die einzelnen Kadettentage aber unterscheiden, ist die Umsetzung mit den Veranstaltungsstätten vor Ort. Da viele Anlässe, insbesondere die Spiel-Sportarten in Hallen durchgeführt werden, verteilen sich die Wettkämpfe am Sonntagmorgen auf Sporthallen bis nach Gurmels, Kerzers, Ins und Lugnorre. Dennoch spricht Reto Fasnacht beim Anlass in Murten von Kadettentagen «der kurzen Wege». Dies ist insbesondere bei den Wettkampfstätten rund um die OS Prehl der Fall.

Vor allem aber greift man auf das bewährte Konzept von 2015/16 zurück, den eigentlichen Festbetrieb auf das Zentrum Murtens zu konzentrieren. Das Gelände vor dem Berntor wird zum eigentlichen Festplatz, das Stedtli wird für Musikdarbietungen und den Stadtlauf genutzt, und auf dem Kanonenmätteli steht erneut ein Festzelt. So werden die Kadettentage auch in diesem Jahr wieder zu einem grossen Publikumsanlass, ist Reto Fasnacht überzeugt.

Während vieles auf Traditionen und Bewährtem basiert, geht der Anlass auch mit der Zeit. «Wir wollen der Nachhaltigkeit bewusst Platz einräumen», sagt der OK-Präsident. Schon 2015/16 habe man in Murten auf Mehrweg-Geschirr bei der Verpflegung gesetzt, dieses Mal wolle man aber der Nachhaltigkeit noch mehr Gewicht geben. «Wir haben ein Ressort Nachhaltigkeit, das bewusst alle Prozesse angeschaut hat», so Fasnacht. Es werde viele kleinere Massnahmen geben. So etwa überall Wasserstationen. Und auch die Armbändeli der aktiv Teilnehmenden werden dieses Mal nicht mehr aus Plastik sein.

Reto Fasnacht hat die Kadettentage schon als OS-Schüler miterlebt, nun sieht er sie aus Sicht des obersten Organisatoren. Was sind seine Highlights? «Es sind all die Anlässe, wo viele Leute mit einem Lächeln im Gesicht zusammenkommen.» Und er erinnert sich an das Wichtigste aus seiner Jugendzeit: «Das Gemeinschaftserlebnis, bei dem nicht primär das Sportliche im Vordergrund steht. Als Jugendlicher ein Wochenende ohne Eltern viele Freiheiten zu geniessen.»