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Generalrat Murten mit einem "Ja, aber" für die Kultur- und Sporthalle und die Gedenkfeier

Zwei Verpflichtungskredite in der Gesamthöhe von 4,2 Millionen Franken sprach der Generalrat Murten gestern zugunsten der Kultur- und Sporthalle (Projektierungskredit) sowie für die Events im Bezug auf die 550-Jahr-Feier der Schlacht bei Murten.

von Rainer Menning
am

Zwei Verpflichtungskredite in der Gesamthöhe von 4,2 Millionen Franken sprach der Generalrat Murten gestern zugunsten der Kultur- und Sporthalle (Projektierungskredit) sowie für die Events im Bezug auf die 550-Jahr-Feier der Schlacht bei Murten.

Der Generalrat Murten setzte an seiner Sitzung vom 19. März 2025 erneut ein starkes - auch finanziell starkes - Zeichen für die nächste Generation. Auf der einen Seite wurde der Projektierungskredit für die Kultur- und Sporthalle im Betrag von vier Millionen Franken, nach eingehender Diskussion und Debatte, genehmigt. Ebenfalls sprach der Generalrat einen Verpflichtungskredit von 200'000 Franken für die verschiedenen Events betreffend der 550-Jahr-Feier Schlachten von Grandson und Murten. Der Gemeinderat hatte einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 250'000 Franken beantragt, dieser wurde aber von der Versammlung um 50'000  Franken auf 200'000 Franken "zurück gestutzt".

Ein Leuchtturm erschaffen
Aber der Reihe nach: Zuerst wurde dem Generalrat der Verpflichtungskredit über vier Millionen als Projektierungskredit für die Kultur- und Sporthalle vorgelegt. Der zuständige Gemeinderat Carlo Colopi (Ressort Landwirtschaft, Liegenschaften, Ver- und Entsorgung) stellte noch einmal kurz die wichtigsten Eckpfeiler des Projektes vor. Mit dem beantragten Projektierungskredit sollen die Teilphasen Vorprojekt, Bauprojekt und Baubewilligungsverfahren sowie die Planungsleistungen der Ausschreibung ausgeführt werden. Colopi ist sich bewusst, dass die Verschuldung durch das Generationenprojekt zunehmen werde, aber "mit der Kultur- und Sporthalle werde ein Leuchtturm erschaffen, der weit in die Region strahle".

Vier Millionen für die Jugend der Zukunft
Thomas Bula, der Präsident der Finanzkommission FIKO, begrüsste den Ansatz "reduce to the max" des Projektes, und betonte die Wichtigkeit die Kosten im Griff zu behalten. Die FIKO empfahl dem Kredit zuzustimmen.

Rege Diskussion
In der Diskussion im Rat ging es dann mehrheitlich darum, das Kostendach im Auge zu behalten. Die Notwendigkeit des Projektes wurde nicht in Frage gestellt. Florian Lerf (Fraktion Mitte-glp-EVP und Unabhängige) wies speziell darauf hin, die Akustik in der Kulturhalle nicht zu vernachlässigen, da die Stadtmusik und Solenität, aber auch andere Anlässe im Kulturbereich auf eine einwandfreie Akustik angewiesen seien. Die Tribüne und die Buvette wurden von verschiedenen Fraktionen als eine Notwendikgeit angesehen. Carole Baschung brachte es in ihrer Wortmeldung auf den Punkt: "Der Sport lebt von den Emotionen. Wir können die Vereine nicht bestrafen und die Zuschauer aussperren". Neben der Tribüne gab auch das Parkkonzept Anlass zu mehreren Wortmeldungen.

Schliesslich wurde der Projektierungskredit in der Höhe von vier Millionen Franken mit 49 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen gutgeheissen.

Ein "Ja-Aber" zur Gedenkfeier
Der zweite grosse Brocken betraf den Verpflichtungskredit in der Höhe von 250'000 Franken für die Events der 550-
Jahr-Feier Schlacht bei Murten. Gemeinderat Markus Ith (Ressort Soziales, Gesundheit und Integration) stellte das Projekt kurz vor und wies darauf hin, dass ein Projekt in dieser Grössenordnung nur alle 50 Jahre durchgeführt werde und der jeweilig beteiligten Generation ein Leben lang in Erinnerung bleibe. Die Finanzkommission wollte den Kredit um die Hälfte kürzen - auf 120'000 Franken. Gewisse Kosten könnten reduziert werden in dem die Zusammenarbeit mit bestehenden Organisationen gesucht werde, wie etwa mit Murten Tourismus im Bereich Marketing. Die Fraktion der FDP und der SP brachten beide unabhängig voneinander einen Gegenvorschlag mit einem Verpflichtungskredit in der Höhe von 200'000 Franken ins Spiel.

Kompromisslösung kommt zum Zuge
Die Abstimmung versprach interessant zu werden. Zuerst wurde über den Vorschlag des Gemeinderates (250'000) abgestimmt. Er erlitt mit 16 Ja-Stimmen gegen 35 Nein-Stimmen klar Schiffbruch. Die Variante der FIKO (120'000) erhielt ebenfalls keine Mehrheit: 8 Ja-Stimmen gegen 41 Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen. Gewählt wurde schliesslich der Kompromiss, der ein etwas schlankeres Projekt als der Vorschlag des Gemeinderates vorsah. Der Vorschlag der Fraktionen FDP und SP mit einem Kreditvolumen von 200'000 Franken überzeugte den Generalrat: 48 Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen und eine Enthaltung.

Auch noch passiert
Neben diesen beiden Verpflichtungskrediten wurden noch weitere Geschäfte erledigt. Zu Beginn der Sitzung begrüsste der Generalratspräsident Simon Pfister die neuen Generalrätinnen Alexandra Kuster Maloku und Claudia Herren. Sie rücken für die zurückgetretenen Generalrätinnen Christine Jakob und Brigitte Bosch nach. In der Einbürgerungskommission ersetzen Alexandra Kuster Maloku und Martin Leu die beiden ausgetretenen Generalräte Christine Jakob und Konstantin Stefanov. Unter dem Traktandum "Verschiedenes" regte Tim Camp an, der Freiwilligenarbeit mehr Öffentlichkeit zu verschaffen. Analog der Sportlerehrung, solle die Gemeinde Murten einmal im Jahr eine Person im Bereich Freiwilligenarbeit auszeichnen.