Der Sonntag, der zum Erlebnis wird: Spielfest Murten
Rudolf Herren - Wie ein Herzensprojekt jedes Jahr Familien begeistert
Rudolf Herren - Wie ein Herzensprojekt jedes Jahr Familien begeistert
Seit 19 Jahren begeistert das Spielfest in Murten Kinder und Familien mit einem bunten Mix aus Spielen, Geschicklichkeitsparcours und süssen Überraschungen. Dieses Jahr findet das beliebte Fest am Sonntag, 17. November, statt. Rudolf Herren, Präsident der Kulturkommission, erzählt im Interview, wie aus einer Idee ein Herzensprojekt wurde und was das Spielfest heute so besonders macht.
Rudolf, seit wann gibt es das Spielfest?
Das Spielfest fand erstmals am 13. November 2005 und dann nochmal am 18. November 2007 statt, damals noch unter dem Namen ‘Spieltag’. Es war ein Testlauf, um zu sehen, ob die Idee Anklang findet.
Wie entstand die Idee dafür?
Die Idee kam vom damaligen Kulturminister Peter Huber, der ein Konzept für die Kulturkommission entwickelt hatte. Ziel war es, ein vielseitiges Spielangebot zu schaffen, den Kindern die Möglichkeit zu geben, Spiele zu lernen und auch an Turnieren teilzunehmen. Es gab damals sogar eine ‘Spielbar’, die von einem Spielpädagogen betreut wurde.
In einer Gemeinderatssitzung im Februar 2008 wurde die positive Bilanz der beiden ersten Spieltage besprochen. Man beschloss, das Spielfest jährlich durchzuführen und ein festes Budget dafür einzuplanen. Anfangs wurde der Anlass noch aus dem Jugendfonds finanziert, seit 2009 kommt er aus dem ordentlichen Budget.
Welche Altersgruppen spricht das Spielfest an?
Das Konzept unserer Kulturkommission und Ludothek richtet sich vor allem an Kinder im Schulalter aus der ganzen Region, hauptsächlich aus der Unterstufe. Die Kinder kommen mit ihren Eltern oder älteren Geschwistern, da sie begleitet werden müssen – wir als Veranstalter können die Aufsichtspflicht personell nicht übernehmen, das müssen die Erziehungsverantwortlichen tun.
Wie schon vor 20 Jahren gibt es auch heute noch Verpflegung vor Ort, mit Getränken und Snacks. Die Besucher bleiben in der Regel ein bis zwei Stunden, während das Spielfest insgesamt von 13:00 bis 17:00 Uhr dauert.
Hat sich das Spielfest im Laufe der Jahre verändert?
Die Ludothek ist seit Anfang unser wichtigster Partner. Vor zehn Jahren hatten wir noch Ueli Deuble vom ‘Comics Lade’ und Marco Brugnoli dabei. Auch wurde früher Zirkus- und Spielpädagoge Stefan Maibach engagiert. Besonders beliebt war das „Yu-Gi-Oh“-Turnier mit Workshop, doch das Interesse daran hat mit der Zeit nachgelassen. Der Pädagoge wurde dann durch eigene Animationen ersetzt, um die Kosten zu reduzieren.
Gibt es in diesem Jahr besondere Neuerungen, auf die du dich freust?
Da die Besucherzahlen in den letzten Jahren so hoch waren und der Platz in der kleinen Turnhalle begrenzt ist, haben wir keine grossen Änderungen geplant. Doch in diesem Jahr integrieren wir das ‘SpielMobil’ vom ROXX, was sicherlich eine Bereicherung sein wird. Besonders beliebt sind immer die Balance- und Geschicklichkeitsspiele. Auch die neuen Spiele und Spielgeräte aus der Ludothek sorgen immer für Begeisterung. Ein besonderes Highlight für die Kinder ist natürlich die Schokoschleuder – und auch die Popcornmaschine kommt immer gut an.
Was möchten die Organisatoren den Kindern und Familien mit dem Spielfest vermitteln?
Wir wollen den Familien einen gemütlichen Sonntagsausflug bieten, bei dem die Kinder spielerisch in Bewegung kommen. Es geht auch darum, zu zeigen, wie viel Spass Bewegung und das Zusammenspiel in Gruppen machen können – und das als Ausgleich zur oft digitalen Freizeitbeschäftigung.
Was sind die grössten Herausforderungen bei der Organisation des Spielfests?
Es gibt keine grösseren Herausforderungen, aber das zeitliche Engagement der Mitglieder von Ludothek und Kulturkommission ist entscheidend. Es ist nicht selbstverständlich, dass die beteiligten Personen ihren Sonntag für diesen Anlass opfern. Die leuchtenden Augen der Kinder sind jedoch eine Art Belohnung für diesen ‘benevolären’ Einsatz. Ohne diese Bereitschaft würde es das Spielfest vermutlich nicht mehr lange geben. Im Namen der Gemeinde Murten möchte ich allen Mitwirkenden für ihren Rückhalt grossen Dank und Anerkennung aussprechen.
Wie viel Zeit nimmt die Vorbereitung in Anspruch?
Die Vorbereitung beginnt in den zwei vorgehenden Herbstsitzungen der Kulturkommission, in denen die Aufgaben verteilt werden. Auch die administrative Arbeit ist nicht zu unterschätzen – hier ist die Stadtschreiberei mit delegierter Kultur- und Sportsekretärin der wichtigste Grundpfeiler. Dazu kommen der Hallenwart, die Stadtpolizei und der Werkhof.
Am Tag des Anlasses beginnen wir drei Stunden vor Beginn mit dem Transport und dem Aufbau der Spielgeräte in der gelben Turnhalle an der Prehlstrasse. Je nach Aufgabenbereich sind die Helfenden zwischen fünf und zwölf Stunden im Einsatz.
Vielen Dank für das sympathische Interview und viel Erfolg und Spass am Spielfest!