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Pilzkunde und Feuerkochen

Der letzte Kulinarik Workshop in diesem Jahr stand unter dem Motto «Pilze sammeln» und wurde mit einem Festessen am Lagerfeuer gefeiert.

von Marianne Oppliger
am

Der letzte Kulinarik Workshop in diesem Jahr stand unter dem Motto «Pilze sammeln» und wurde mit einem Festessen am Lagerfeuer gefeiert.

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit Murten hat im September einen weiteren Kulinarik Workshop angeboten unter der Leitung von Jungkoch Lukas Lauber, Yannick Oppliger (Offene Kinder-und Jugendarbeit Murten) und Mauro Leuenberger (Hauswirtschaftslehrperson an der OSRM).

Elmar Bürgy, begleitet von seinem Freund Edgar, dem Wildschwein.

Zum zweiten Mal zu Gast war der ehemalige Wildhüter Elmar Bürgy. Mit seinem grossen, fachkundigen Wissen zog er die jungen Teilnehmer*Innen sofort in seinen Bann, und sie profitierten wiederum von viel neuem, interessanten Waldwissen.

Das Kursthema stand unter dem Motto «Pilze sammeln», doch die Wetterverhältnisse der vergangenen Tage liessen die gesuchten Kostbarkeiten nicht zum Vorschein kommen! Glücklicherweise hat Elmar Bürgy vorgesorgt und ist am Vortag in den Bergen fündig geworden. Einige Tipps zum Pilze sammeln wurden den jungen Interessierten nicht vorenthalten: nur Pilze sammeln, die man kennt und nur so viele wie man isst, maximum 2 Kilo pro Tag, Pilze nie waschen und sofort nach dem Abschneiden im Wald säubern mit Pinsel, zerfressene Teile wegschneiden, zerfressener Pilzstamm nicht essen wegen Vergiftungsgefahr.

Achtung bei Pilzen mit Verwechslungsgefahr wie dem Wiesenchampignon, der dem giftigen Knollenblätterpilz ähnelt oder dem Hexenröhrling, der dem Satansröhrling gleicht! Die Kontrolle bei einem Pilzkontrolleur ist immer von Vorteil und zu empfehlen, wenn man unsicher ist.

Der Zunderpilz ist ein harter, an Baumstämmen wachsender Pilz und ungeniessbar. Doch in früheren Zeiten war dieser Pilz sehr begehrt und diente als Anzündhilfe. Man trocknete ihn und legte ihn in Sprit ein, so wurde er als idealer «Anzündwürfel» eingesetzt.

Wer die Augen offen hat, entdeckt auch etwas, wie diese Blindschleiche oder auch beinlose Eidechse genannt.
Diese Pflanze war besonders interessant, da man aus den Beeren des Wachholder Gin herstellt. Auch als Saucengewürze sind die kleinen Beeren gut geeignet.
Waldhimbeeren und Waldbrombeeren

Waldhimbeeren und wilde Brombeeren sind nicht nur bei Menschen beliebt, auch die Waldtiere ernähren sich davon. Es ist zu beachten, dass Beeren nahe dem Boden nicht zu pflücken sind wegen dem gefürchteten Fuchsbandwurm. Das Risiko, dass dieser Wurm im Menschen landet ist aber eher wahrscheinlich via Übertragung unserer Katzen und Hunde! Diese fangen den Wurm während ihren Streifzügen in niederem Gras und Gehölze ein. Wenn der Mensch dann das Haustier streichelt, ist die Übertragung via Hand wahrscheinlicher, als dies im Wald der Fall ist.

Hungrig und angereichert mit schmackhaften Inspirationen während dem Waldstreifzug, teilten sich die Jugendlichen in verschiedene Arbeitsgruppen auf: der Feuermeister kümmerte sich um das Feuer, einige schnitten Gemüse für ein Ratatouille und Früchte für den Kaiserschmarren, andere liessen Fleisch von der Gämse durch den Fleischwolf und formten Hamburger, für Vegetarier*Innen gab es Risotto Hamburger.

Der letzte Kulinarik Workshop in diesem Jahr wurde mit einem Festessen am Lagerfeuer gefeiert und die jungen, motivierten Menschen liessen es sich wunderbar munden. Herzlichen Dank allen Mitwirkenden für ihr Engagement und ihr Interesse. Das Kulinarik Projekt wird auch im nächsten Jahr wieder stattfinden.

Am Biogenusstag vom Freitag, 20.September 24 ist das «Kulinarik der Jugend Team» mit seinen exklusiven Überraschungen für den Gaumen anwesend.