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Clean-Up-Day zwischen Sugiez und Murten offenbarte Littering am Seeufer

Zum elften Mal motivierte die Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt (IGSU) schweizweit tausende Freiwillige zu einem Clean-Up-Day. Und so drang letzten Samstag eine bunt gemischte Gruppe von Engagierten in den Chablais Wald vor, bewaffnet mit Greifzangen und Plastiksäcken. Auf einem Parcours von Sugiez durch den Chablais-Wald bis nach Murten wurden rund sieben 110-Liter-Abfallsäcke gefüllt.

von Alexander Schroeter
am
Start in Sugiez: Die Clean-Upper*innen vom Seebezirk

Zum elften Mal motivierte die Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt (IGSU) schweizweit tausende Freiwillige zu einem Clean-Up-Day. Und so drang letzten Samstag eine bunt gemischte Gruppe von Engagierten in den Chablais Wald vor, bewaffnet mit Greifzangen und Plastiksäcken. Auf einem Parcours von Sugiez durch den Chablais-Wald bis nach Murten wurden rund sieben 110-Liter-Abfallsäcke gefüllt.

Mit dem Clean-Up-Day soll allem voran auf das Problem des Litterings hingewiesen und für dieses Thema sensibilisiert werden: Dass Littering nicht ausschliesslich ein Grossstadt-Phänomen ist, dessen ist sich Murten bewusst. Abfälle hemmungslos oder unreflektiert in der Natur oder im öffentlichen Raum entsorgen, ist ein No-go. Seit Jahren nimmt sich die IGSU dieser Thematik an. Bekannt ist etwa die Plakatkampagne der Interessengemeinschaft mit den zugemüllten Wohnzimmern oder Schwimmbäder. – Ein weiteres Flaggschiff der IGSU sind die Clean-Up-Days. Mehr Infos finden sich unter: www.igsu.ch

Wie sich in Sugiez zeigte: Das Hobby gewisser Hobbyfischer ist das Liegenlassen von Zigarettenstummeln.

Kleine Dinger, teure Folgen

Gleich beim Bahnhof sammelten die Clean-Upper*innen die ersten Erfahrungen – und die ersten Zigarettenstummel: eine im Wortsinn „knifflige“ Sache. Eine Studie hat sich mit den Kosten der Stummel auseinandergesetzt und unter anderem gezeigt, dass Zigaretten am häufigsten gelittert werden. Jährlich landen über 4 Billionen – das ist eine Zahl mit 12 Nullen! – durch Littering in der Umwelt.

Dies ist äusserst schädlich, denn eine Zigarette kann bis zu tausend Liter Wasser verschmutzen. Das Einsammeln von gelitterten Zigarettenstummeln ist zudem sehr teuer. In der Schweiz entfallen 36 Prozent der Littering-bedingten Reinigungskosten in den Gemeinden auf Zigaretten; dies entspricht schweizweit 53 Mio. Franken pro Jahr. Einblick in die Studie gibt es hier: IGSU-Zigarettenlittering 

Wirklich wahr, das gibt es mitten im Chablais…

Von Sugiez bis zum Camping Löwenberg füllte der bunt gemischte Trupp schon einige Abfallsäcke, zu befürchten ist, dass noch lange nicht alles eingesammelt werden konnte. Vieles wird durch die Vegetation versteckt oder befindet sich im Boden. Der Knackpunkt der gelitterten Materialien ist, dass sie kaum oder nur über eine sehr lange Zeit verrotten. Aber selbst verrottet ist noch nicht garantiert, dass die Stoffe auch in den Kreislauf zurückgeführt werden.

Lanciert wurde der diesjährige Anlass durch die SP-See. Mit der Nationalrätin und Präsidentin von Pro Natura Ursula Schneider Schüttel gesellte sich eine prominente Sammlerin zur bunten, altersdurchmischten Gruppe der Clean-Upper*innen.

Impressionen von Clean Up Day