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Face-Lifting am Bodemünzi

Seit letzter Woche stechen sie einem in die Augen: die pink-leuchtenden Punkte an zahlreichen Bäumen auf dem Bodemünzi. Was geschieht am Murtner Haushügel? UnsereRegion fragt nach bei Ralph Malzach, technischer Leiter und Förster im Forst Galm Murtensee.

von Alexander Schroeter
am
Unübersehbare Signale: Auf dem Bodemünzi surren bald die Motorsägen.

Seit letzter Woche stechen sie einem in die Augen: die pink-leuchtenden Punkte an zahlreichen Bäumen auf dem Bodemünzi. Was geschieht am Murtner Haushügel? UnsereRegion fragt nach bei Ralph Malzach, technischer Leiter und Förster im Forst Galm Murtensee.

Auf dem Bodemünzi müssen offenbar einige Bäume gefällt werden. Was ist geplant?

Wir haben festgestellt, dass auf dem Bodemünzi einige Bäume in einem schlechten Zustand sind. Der Hauptgrund für unseren Eingriff ist die Erhöhung der Sicherheit für die Spaziergänger*innen und Waldbesucher*innen.

Warum müssen relativ viele Bäume gefällt werden?

Das Bodenmünzi ist mit seinen Baumarten und der Lage auf dem Hügel unter dem Blickwinkel des Klimawandels verschiedenen Herausforderungen ausgesetzt. Die Buchen bekommen seit Jahren in den heissen Sommern während der Wachstumsperiode zu wenig Wasser. Und bei Regen läuft das wenige Wasser noch sehr schnell oberflächlich ab. Dadurch gibt es sehr viele Buchen mit Wipfeldürre. Das wiederum ist sehr gefährlich, denn diese dürren Äste können auf die Waldbesucher*innen herunterfallen und diese verletzen.

Und eine zweite Baumart bereitet uns Sorgen: Die Esche ist von einer heimtückischen Pilzkrankheit befallen, der Eschenwelke (oder Eschentriebsterben). Diese zum Tod geweihten Bäume bergen die Gefahr, dass sie als ganze Bäume oder mit dürren Ästen willkürlich umstürzen können und ebenfalls Mensch und Leben gefährden.

Was geschieht mit dem Holz? Kann man dieses noch verwerten?

Ein kleiner Teil dieser rund 200m3 Rundholz wird zu klassischem Brennholz aufgerüstet. Der Rest wird als Hackholz aufgearbeitet und zum Beispiel bei der Fernwärme Murten eingespeist.

Wann startet der Einsatz?

Wenn die Witterung es zulässt in den nächsten zwei Wochen, und sonst dann sicher im Februar.

Was geschieht danach? Kommt es zu einer Aufforstung?

Das meiste wird die Natur selbst regeln, wir sprechen von Naturverjüngung. Dort wo es der Natur schwerfällt, sich in nützlicher Frist anzusiedeln, helfen wir mit künstlicher Verjüngung nach. Dabei werden sicher klimaverträglichere, resistentere Baumarten wie zum Beispiel Spitzahorn, Eichen usw. berücksichtigt.
 

Besten Dank, Herr Malzach, für die fachkundige Auskunft.