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227 Personen warten in Murten auf einen Hafenplatz

Murten ist bekannt für seinen See. Deshalb darf ein funktionierender und rege genutzter Hafen nicht fehlen. Da die Hauptstadt des Seebezirks gleich zwei davon hat, möchte ich Ihnen einen Blick hinter die Kulissen der Murtner Bootshäfen verschaffen.

von Joel Rathgeb
am
Der Bootshafen umfasst 152 Plätze. Aktuell warten 203 Personen auf einen Platz.

Murten ist bekannt für seinen See. Deshalb darf ein funktionierender und rege genutzter Hafen nicht fehlen. Da die Hauptstadt des Seebezirks gleich zwei davon hat, möchte ich Ihnen einen Blick hinter die Kulissen der Murtner Bootshäfen verschaffen.

«Der Bootshafen hat 152 Plätze in verschiedenen Grössen, im Kleinboothafen finden 58 Boote Platz. Dazu gehört ein Trockenlager mit ungefähr 30 Plätzen», gibt Stefan Portmann, der Leiter der Murtner Bauverwaltung, gegenüber unsereRegion Auskunft. Die Plätze werden vom Hafenmeister Simon Züger bewirtschaftet. Wer einen ergattern möchte, muss sich zuerst auf die Warteliste setzen lassen, die aktuell 203 Einträge für den Bootshafen und 24 Einträge für den Kleinboothafen umfasst. Diese Anmeldung kostet einmalig 50 Franken.

Wie kommt man an einen Hafenplatz?

Wie die Vergabe der Hafenplätze funktioniert, ist im Hafenreglement geregelt. Wenn ein Platz frei wird, erfolgt die Zuteilung in der Reihenfolge der Anmeldungen. Ein Platz auf der Warteliste kann zudem per schriftliches Gesuch an einen Ehepartner, einen volljährigen Nachkommen oder an eine Bootseignergemeinschaft, die seit mindestens fünf Jahren besteht, übertragen werden.

Der Kleinboothafen bietet Platz für 58 Boote. Aktuell warten 24 Personen auf einen Platz im Kleinboothafen.

Der vergangene Sommer war kein einfacher für den Hafenmeister und seine Crew. Während den Monaten Juni und Juli herrschte Hochwasser (unsereRegion berichtete: Hochwassersituation Murtensee – Verlängerung der Massnahmen). Die Bootsbesitzerinnen und Bootsbesitzer mussten ihre Boote immer wieder von neuem lösen und festbinden, da sich der Wasserspiegel schnell erhöhte und später wieder senkte. Da dies nicht alle taten, mussten Simon Züger und sein Team die Lage gut im Griff haben, da sonst Boote gekentert wären. Auch die Schwimmstege sind an ihr Limit gekommen, was den Seepegel angeht. Nur noch 15 Zentimeter haben laut Portmann gefehlt, dann hätten sich diese möglicherweise von ihren Befestigungen gelöst. «Man bemerkt zudem den Druck, den die Pandemie auf die Tourismusregionen ausübt. In diesem Sommer hatte es viele Leute im und um den Bootshafen. Dank des tollen Einsatzes des Hafenmeisters und seiner Crew konnte der Ansturm aber gut bewältigt werden», führt er aus.

Sind Investitionen geplant?

Aktuell prüft die Stadt Murten, ob bestimmte Investitionsbedürfnisse anstehen. Nebst kleineren Sanierungen soll geprüft werden, wie die Häfen in Zukunft genutzt werden sollen und ob ökologisch sowie touristisch Optimierungspotential besteht. Dazu hat der Generalrat 2020 einen Planungskredit von 50'000 Franken genehmigt.