So kam die Gemeinde Meyriez in den Besitz des Chatoney-Parks
Die Campagne Chatoney ist das Herzstück der Gemeinde Meyriez. Zutritt zum Park haben eigentlich nur Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde, was natürlich nicht immer eingehalten wird. Doch welche Geschichte verbirgt sich hinter dem riesigen Park mitsamt schlossähnlichen Gebäuden? Ich habe einen Blick in die Chroniken geworfen und festgestellt, dass der Kauf des 22'000 Quadratmeter grossen Grundstücks durch die Gemeinde Meyriez gar nicht so lange her ist!
Die Campagne Chatoney ist das Herzstück der Gemeinde Meyriez. Zutritt zum Park haben eigentlich nur Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde, was natürlich nicht immer eingehalten wird. Doch welche Geschichte verbirgt sich hinter dem riesigen Park mitsamt schlossähnlichen Gebäuden? Ich habe einen Blick in die Chroniken geworfen und festgestellt, dass der Kauf des 22'000 Quadratmeter grossen Grundstücks durch die Gemeinde Meyriez gar nicht so lange her ist!
Doch alles der Reihe nach. Die Geschichte der Campagne Chatoney – diese umfasst die untere Matte (Park) sowie die obere Matte (Pavillon) – reicht viel weiter zurück. In den Geschichtsbüchern der Gemeinde Meyriez ist zu lesen, dass Nicolas Chatoney im Jahr 1724 ein Haus mit Scheune, Stall, Hof und Baumgarten von Nicolas Gaillard erworben hat. Damals war noch niemandem bewusst, dass damit der Name Chatoney für immer mit der Gemeinde Meyriez verbunden bleiben wird.
Das Haus blieb lange Zeit in der Familie und wurde durch Erbschaften weitergegeben. Daniel I Chatoney, der Sohn von Nicolas, baute dann eine erste Erweiterung auf das riesige Grundstück. Dessen Grossenkel, Daniel III Chatoney, erweiterte den Gebäudetrakt 1820 ein weiteres Mal, bevor dessen Bruder Henry eine drittes Bauprojekt durchführte. Den luxuriösen Billardraum, der heute als Sitzungszimmer für den Gemeinderat gebraucht wird, hat Jules Daniel Chatoney im Jahr 1888 errichtet. Und: Eine weitere Erbin der Familie, Laure Mallet-Chatoney, baute 1906 das Maison des Grèves, das heutige Vieux Manoir.
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1 / 6BildergalerieDer Verwalter Fritz Spycher in der Mitte, umgeben von den Verkäufern Frau und Herr Thurneyssen und dem vollzähligen Gemeinderat (Werner Schwab, Walter Zürcher, Joachim (Jim) Bohtz, Fritz Mosimann, Willy Leuenberger) sowie Pierre Nouveau. -
2 / 6BildergalerieDies ist der Billardsaal, der 1888 von Jules Daniel Chatoney errichtet wurde und heute als Sitzungszimmer für den Gemeinderat von Meyriez gebraucht wird. -
3 / 6BildergalerieDer Auftakt der Murten Classics fand schon auf der Campagne Chatoney statt. -
4 / 6BildergalerieDie Gebäude von Chatoney Nord wurden zwischen 1987 und 1990 zum Preis von knapp drei Millionen Franken renoviert. -
5 / 6BildergalerieDie Gebäude von Chatoney Süd wurden zwischen 1980 und 1982 für 686'000 Franken renoviert. Es wurden vier Mietwohnungen gebaut. -
6 / 6BildergalerieDer Kaufvertrag wurde am Abend des Kaufs zu später Stunde aufgesetzt.
«Der Ewerb der malerisch am See gelegenen und 22'000 Quadratmeter grossen Campagne Chatoney im Jahr 1977 durch die Gemeinde Merlach darf füglich als das bemerkenswerteste Ereignis im vorangehenden Jahrhundert bezeichnet werden.» Dieser Satz aus den Gemeindechroniken zeigt gut auf, welche Wellen dieses Ereignis vor rund 45 Jahren geschlagen hat. Während mehr als einem Jahr musste der Gemeinderat von Meyriez auf allen Ebenen mit viel Geschick Gespräche führen, damit es so weit kam. Dazu gehörte nicht nur die Verhandlung mit den Verkäufern, dem Ehepaar Thurneyssen, sondern auch viel Sensibilisierungsarbeit bei der Bevölkerung. Schliesslich musste der Kauf noch durch die Gemeindeversammlung abgesegnet werden!
Lange glaubte die Gemeinde nicht an einen positiven Ausgang der Gespräche. Doch plötzlich ging die Verkäuferschaft von den ursprünglich verlangten vier auf zwei Millionen Franken zurück. Dies könnte daran gelegen haben, dass damals die Nachfrage nach Luxusobjekten abgenommen hatte, was der Gemeinde eine bessere Verhandlungsposition einbrachte. So trat das Ehepaar, abermals überraschend, auf einen weiteren Gegenvorschlag der Gemeinde ein und verkaufte die Liegenschaft für eineinhalb Millionen Franken.
Klare Zustimmung aus der Bevölkerung
Nun blieben noch wenige Tage bis zur Gemeindeversammlung. Die Verantwortlichen waren nervös. Doch schnell zeigte die Stimmung im Dorf, dass der Gemeinderat richtig gehandelt hatte. Am 12. Dezember 1977 fand dann die denkwürdige Gemeindeversammlung im überfüllten Handarbeitssaal des Schulhauses statt – und der Kauf wurde klar angenommen!
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Danach begann die Gemeinde, die Räumlichkeiten zu renovieren. 1980 begann der Umbau des Chatoney Süd. Es entstanden vier neue Wohnungen zum Preis von insgesamt 686'000 Franken. Rund sieben Jahre später, im Jahr 1987, begann der Umbau des Chatoney Nord. Die Kosten dafür beliefen sich auf knapp drei Millionen Franken.
Heute können die Räumlichkeiten gemietet werden. Alle Informationen dazu sind hier zu finden!