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Mobile Impfequipe wurde in Murten von Impfwilligen fast überrannt

von Guido Kaufmann
am
Die Impfwilligen mussten sich vor dem Rathaus in Geduld üben, bis sie die Impfung empfangen konnten.

Als die mobile Impfequipe der COVID-Taskforce (unsereRegion berichtete: Mobile Impfteams kommen in den Seebezirk) am heutigen Samstagmorgen im Rathaus von Murten die Türe öffnete, erwartete sie bereits eine lange Warteschlange. Das Interesse war riesig und die Impfwilligen nahmen für den Empfang ihrer ersten, anmeldefreien COVID-Impfung eine Wartezeit von über einer Stunde auf sich. Der Verantwortliche vor Ort, Pierre-Yves Gross, zeigte sich überrascht vom Erfolg. 400 Dosen habe man heute im Seebezirk für die beiden Standorte Murten und Courtepin zur Verfügung, meinte er mit einem etwas besorgten Blick auf die zahlreichen Wartenden vor dem Gebäude. Mehr sei nicht nur aus logistischen Gründen unmöglich, denn die Sicherheit im Prozess und für Mitarbeitende und Besucher stehe über allem. Sollte man bis zum Abend nicht alle bedienen können, mache man die Leute auf die weiteren Impfmöglichkeiten aufmerksam, wie etwa bei der Berntorapotheke in Murten oder natürlich weiterhin im Impfzentrum in Freiburg. In der Berntorapotheke wird einmal pro Woche geimpft und eine Anmeldung im Voraus ist zwingend notwendig.

Stadtschreiber Bruno Bandi, der dem Impfteam ebenfalls einen Besuch abstattete, war sehr erfreut, dass die Resonanz aus der Bevölkerung so gut war und die Stadt so einen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten könne: "Für die Durchführung zeichnet die Taskforce verantwortlich, wir haben die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und den Anlass kommunikativ unterstützt", was offenbar erfolgreich war. Auf der Stadtschreiberei habe man in den letzten Tagen sogar Anfragen von Feriengästen gehabt, ob sie auch an der Aktion teilnehmen könnten. Pierre-Yves Gross dankte dem Stadtschreiber und lobte die schönen Räumlichkeiten in denen sein zehnköpfiges Team, unterstützt von drei Personen des Zivilschutzes, ihrer nun angepassten Mission "mit den Impfungen zu den Leuten zu gehen" ideal nachkommen könne.

Gabriel Gauch aus Murten liess sich als Genesener impfen.

Einer der Impfwilligen war der 20-jährige Gabriel Gauch aus Murten. "Mich hat es bereits in der ersten Welle schlimm erwischt und ich war ganze fünf Wochen ausgefallen." Das wolle er nicht nochmals erleben, obwohl es heisse, dass die Jungen ja nicht so gefährdet seien. Weil er zudem hörte, dass die neue Virus-Variante noch ansteckender sei, auch für Genesene, habe er entschieden, sich nun spontan hier vor Ort impfen zu lassen. Für einen Gang zum Impfzentrum in Granges Paccot habe ihm die Zeit etwas gefehlt. Die Warteschlange nahm er dann mit Gelassenheit auf sich: "So komme ich halt etwas später zur Arbeit, dafür bin ich geimpft." 

Die zweite Impfung kann in Murten in vier Wochen, am 2. Oktober empfangen werden. Ob aufgrund des Erfolges der Aktion weitere Termine folgen, steht gemäss Pierre-Yves Gross noch nicht fest.