Go back

Rebonjour Kunsthandwerk Brocante Murten

Am vergangenen Samstag fand bei strahlend schönem Sommerwetter zum zweiten Mal dieses Jahr der Antiquitäten- und Flohmarkt im Stedtli statt.

von Karin Ledermann
am

Am vergangenen Samstag fand bei strahlend schönem Sommerwetter zum zweiten Mal dieses Jahr der Antiquitäten- und Flohmarkt im Stedtli statt.

In der Kreuzgasse hatte es, im Gegensatz zu anderen Jahren – lediglich einen einzigen Stand und auch sonst ist der eine oder andere Platz leergeblieben. Aber das tat der entspannten, freundlichen Atmosphäre keinen Abbruch!
 
Wie immer wurde eifrig zwischen Händlern und zwischen Käufern und Verkäufern diskutiert, erzählt und verhandelt. Paare wogen das Für und Wider einer Trouvaille ab. An welcher Wand käme das Gemälde zur Geltung, war die Holztruhe antik oder nachgemacht, würden die Ohrringe zur Halskette daheim passen? Würde sich der Fotoapparat oder der Kleiderständer als gute Investition erweisen?

Zwischen den Händlern fanden Kinder ein Plätzchen, um ihre Spielsachen, für die sie mittlerweile zu gross geworden sind, anzubieten.

Die Antiquaren sind erleichtert, finden die Märkte nach langem Pausieren wieder statt. Ein Händler erzählte, er sei Rentner und bessere mit diesen Verkäufen sein mageres Einkommen etwas auf. Vor allem aber hätten ihm die Kontakte gefehlt, er fühlte sich im letzten Jahr sehr isoliert. Ein älteres Paar berichtete, sie hätten die Lockdown-Zeit genutzt, gründlich aufzuräumen. 80 Bananenschachteln haben sie ins Brocki gebracht. Sie seien, erzählten sie, seit längerem in Rente und da keiner wisse, wann der nächste Lockdown komme, wollten sie den Weg ebnen, um sich jederzeit aus dem Geschäft zurückziehen zu können. Aber sie hatten die Marktfahrten, den Austausch, die Abwechslung sehr vermisst. Viele der Händler und Händlerinnen haben ein strenges Jahr mit finanziellen Einbussen hinter sich.
 
Im Vordergrund stand jedoch ganz klar die Freude, wieder hier sein zu dürfen. Es wurde deutsch, französisch, italienisch, englisch palavert, die Sonne schien mittags vom wolkenlosen Himmel, aus der Pizzeria drangen feine Essensdüfte. Es war wie Ferien daheim.