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Biogemüse Seeland - Agrarkonzern fenaco erhebt Einsprache gegen Subventionen

von Joel Rathgeb
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Murten Tourismus will Touristen die Biogemüse-Produktion des Seelands mit einer Tour durch das Grosse Moos näherbringen (Foto: regionmurtensee.ch).

Letzten Oktober teilte der Freiburger Staatsrat mit, dass er das Projekt Biogemüse Seeland mit "A-fonds-perdu"-Beiträgen in Höhe von 7.5 Millionen Franken unterstützen will. Weitere 9.4 Millionen sollen vom Bund kommen. Insgesamt soll das Projekt, mit dessen Umsetzung 2021 begonnen werden soll, rund 80 Millionen Franken kosten. Die Akteure dahinter sind Biogemüseproduzenten aus dem Seeland, Murten Tourismus und Landbauorganisationen (unsereRegion berichtete: Dezembersession des Grossen Rates - Standpunkt der SP See / Dezembersession 2020 des Grossen Rates - Standpunkt der SVP See).
 
Das Ziel des Projekts: Die Produktion koordinieren sowie neue Verkaufsplattformen und Angebote schaffen. Murten Tourismus möchte einen Gemüserundgang anbieten, bei dem Touristen die Produktion von Seeländer Biogemüse hautnah miterleben können. Zusätzlich soll ein Kompetenzzentrum für den biologischen Gemüseanbau entstehen, das den regionalen Produzenten Beratungs-, Ausbildungs- und Forschungsleistungen anbieten soll.

fenaco erhebt Einsprache

Bisher fand das Projekt fast nur Zustimmung in Politik und Bevölkerung. Doch nun hat der genossenschaftlich organisierte Agrarkonzern fenaco Einsprache erhoben. Zu den Subventionen meint er in einer Pressemitteilung: «Sie sind unnötig, belasten das Landwirtschaftsbudget des Bundes und verzerren den Wettbewerb.» Laut dem Konzern fliessen drei Viertel der Subventionen in zwei Teilprojekte für Gewerbeneubauten: je ein Produktionsgebäude der Terraviva AG (CHF 11,1 Mio.) und von Seeland Bio (CHF 1,7 Mio.).
 
fenaco begründet die Einsprache so: «Durch die staatliche Subventionierung ihrer Neubauten entstehen der Terraviva AG und Seeland Bio massgebliche Wettbewerbsvorteile. Von dieser Wettbewerbsverzerrung ist auch die fenaco Genossenschaft betroffen. Sie betreibt in Ins, also in unmittelbarer Nachbarschaft zu den geplanten Neubauten, die Obst- und Gemüsezentrale. Diese hat sie ausschliesslich mit privaten Mitteln finanziert und in den letzten Jahren modernisiert. Damit ist die fenaco im vorliegenden Fall berechtigt, Einsprache zu erheben und einen Grundsatzentscheid herbeizuführen.»
 
Wie der Rechtsstreit ausgeht, ist noch unklar. unsereRegion hält Sie auf dem Laufenden.

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