Nationale Hilfsapp hat ihre Wurzeln im Seeland

«Five up!» – Hand hoch, wer Hilfe braucht! Solidarität war schon lange nicht mehr so wichtig wie jetzt. Eine App, die durch das Zusammenbringen von Hilfesuchenden und Hilfeleistenden die Solidarität in der Schweiz fördert, ist «Five up». Diese geniale App hat ihren Ursprung im Seeland.

von Joel Rathgeb
am 28. März 2020

Maximiliane Basile (rechts) hat zusammen mit ihrem Schulfreund Michael Schranz (2. v. rechts) und weiteren Partnern die App «Five up» entwickelt. Die App hilft, freiwillige Hilfeleistungen unkompliziert zu koordinieren.

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Im Jahr 2018 war Maximiliane Basile aus Nidau vielseitig engagierte Mutter und Projektleiterin in der kantonalen Sportförderung. Sie störte sich regelmässig an endlosen Chats, Listen und Formularen, die gebraucht wurden, um Unterstützung im Umfeld der Familie zu organisieren – Hütedienst für die Kinder, einen Mittagstisch im Quartier oder die Fahrt der Kinder ans nächste Fussballspiel.

«Gerade da, wo sich Menschen freiwillig engagieren, braucht es die besten und einfachsten technologischen Möglichkeiten, um sich zu organisieren», so die 38-Jährige. Aus diesem Grund entstand die Idee einer App, die Freiwilligenarbeit auf einfache und wirkungsvolle Weise koordiniert – im privaten Umfeld, aber auch bei Vereinen und Organisationen. Diese Idee stiess bei verschiedenen Organisationen auf ein offenes Ohr. Mit dem Schweizerischen Roten Kreuz und der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) stellten sich vor zwei Jahren zwei grosse Partner hinter die Initiative und beteiligten sich zusammen mit Privatpersonen daran.

Im August 2018 begann Maximiliane Basile zusammen mit ihrem Schulfreund Michael Schranz und weiteren Partnern, die App zu entwickeln. Der Murtner arbeitet für die Digitalagentur Apps with love (appswithlove.com), die auf die Entwicklung und Vermarktung von digitalen Lösungen spezialisiert und ebenfalls an der App beteiligt ist. «Es war eine intensive Zeit. Es hat mir viel Spass gemacht, Maximiliane dabei zu unterstützen, dieses innovative Start-up aus der Taufe zu heben», erzählt Michael Schranz. Ende März 2019 wurde die App offiziell lanciert und räumte kurze Zeit später prompt Gold in der Kategorie Enterprise bei den Best of Swiss Apps 2019 ab!

In der aktuellen Situation zeigt sich der Mehrwert der App. «In den letzten zehn Tagen konnten über 1900 Personen über die App Unterstützung finden», freut sich Basile. Sie hat in der Zwischenzeit ihren Job als Projektleiterin beim Kanton Bern an den Nagel gehängt und ist nun in Vollzeit als CEO von «Five up» tätig. «Nun geht es darum, die App stetig weiterzuentwickeln und die Bevölkerung dadurch in dieser Krise tatkräftig zu unterstützen.»

Die beiden Seeländer im Porträt

Maximiliane Basile ist gelernte Lehrerin, wohnt in Nidau am Bielersee und bewegt sich in ihrer Freizeit gerne sportlich durch das Seeland. Die 38-jährige Mutter hatte in der kantonalen Sportförderung gearbeitet, ehe sie ihre Zeit in «Five up» investierte. Ihr grosses Interesse für digitale Tools kann sie in ihrer aktuellen Funktion mit viel Herzblut einsetzen.

Michael Schranz ist 38 Jahre alt und wohnt in Murten, von wo er zurzeit natürlich auch im Home-Office arbeitet. Nachdem er eine Lehre als Maurer absolviert hatte, studierte er BWL und Marketing. Seine abwechslungsreiche Karriere führte ihn vom gelernten Maurer über die Position des Projektleiters «Live-Communication» bei Swisscom zum Head of Business Development bei Apps with love und zum Dozenten an verschiedenen Fachhochschulen. In seiner Freizeit liebt er es, sich mit den Kids auf dem Skatepark oder Sportplatz auszutoben.