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Licht, Gesang, Tanz und Feuer – Das Licht-Festival ist mehr als bereit

von Joel Rathgeb
am

«Wir sind superglücklich, denn alle grossen Projekte funktionieren einwandfrei. Lediglich ein paar kleinere Korrekturen sind noch zu machen.» So eröffnet Stephane Moret, Geschäftsführer von Murten Tourismus, die heutige Pressekonferenz im Museum Murten. Es ist die erste Jubiläumsausgabe des Licht-Festivals – bereits zum fünften Mal steht das kleine Zähringerstädtchen Murten in ganz besonderem Licht da. Doch dieses Jahr ist einiges anders, denn das Projekt geht in die zweite Etappe. «Die erste Etappe war, ein funktionierendes und solides Fundament zu bauen, auf dem sich das Festival entfalten kann», erklärt Stephane Moret. Er war es übrigens auch, der die Idee von Lyon nach Murten gebracht hat. «Die zweite Etappe ist schwierig, denn die Leute haben bereits Erwartungen an uns. Diese gilt es zu erfüllen. Zudem gibt es einige, die sich sagen: «Ach, das habe ich ja bereits gesehen». Deshalb ist es auch das Jahr der Neuerungen. Wichtig ist nun, innovativ zu bleiben, trotz der gestiegenen Professionalität», so der 40-jährige Greyerzer.

Geholfen habe die enge Zusammenarbeit mit den Organisatoren der Licht-Festivals Lenzerheide und Brixen (Südtirol, Italien) in den letzten Jahren, wo man Ideen ausgetauscht habe. Nur so war es möglich, für dieses Jahr ein komplett neues Programm auf die Beine zu stellen. «Es lohnt sich für die Besucher, auch die kleinen Dinge zu entdecken, wie zum Beispiel der Weg vom Törliplatz entlang der Aussenseite der Ringmauer», freut sich Hannes Wittwer, das neue Mitglied der Programmgruppe des Licht-Festivals.

Die Hauptattraktion ist natürlich einmal mehr der Berntorplatz. Neu wird nicht mehr nur eine Show auf das Schulhaus projiziert, sondern es gibt Projektionsflächen, wohin das Auge reicht. Die Villa Sonnegg wird von Projektoren bestrahlt, ebenfalls die aufblasbare Leinwand auf der anderen Seite der Strasse. «Zudem wollen wir mit einem Live-Schauspiel den Bilinguisme hervorheben», erläutert Drehbuchautor und Regisseur Fred Renno von Spectaculaires. Wie schon letztes Jahr ist es die Firma Spectaculaires aus der Bretagne (FR), die das Programm auf dem Berntorplatz gestaltet hat. Die vier Schauspieler heissen Tobias Ryser, Giannina von Andrian, Marlies Schneeberger und Ursula Hänni. Sie sind Mitglieder beim Kellertheater Murten. Die Show wird alle 45 Minuten stattfinden. Die Schauspieler treten jeweils zu zweit auf und wechseln sich so ab.
 

Dies ist die Übersicht der Arteplagen des diesjährigen Lichtfestivals (Bild: murtenlichtfestival.ch).

Ebenfalls eine der Hauptattraktionen ist die Hauptgasse. Hier versucht der Künstler Sébastien Kottelat, den Urknall zu inszenieren. Dafür arbeitet er mit Projektoren, Lasern und unzähligen Nebelmaschinen. «Nur mit Nebel kommt der Laser auch optimal zur Geltung», erklärt Projektleiter Simon Neuhaus von Murten Tourismus. Nicht weniger imposant sei das Spektakel in der deutschen Kirche: «Corona Events, die letztes Jahr die Hauptgasse mit leuchtenden Schmetterlingen gestaltet haben, haben ein komplett neues Programm für die Kirche entworfen», so Neuhaus. Ein Organist spielt live auf der grossen Orgel, dazu klassicher Gesang, während Tänzer eine Show bieten. Natürlich ist alles untermauert durch Lichteffekte.
 
Im Museum Murten sorgt der neue Museumsdirektor Denis Decrausaz für Stimmung. «Draussen sowie drinnen auf den verschiedenen Stockwerken werden Lichtspektakel zu sehen sein», so der 28-Jährige, der vergangenen Herbst die Leitung des Museums übernommen hat. Als während der Pressekonferenz im Museum Murten einer der Scheinwerfer anfängt zu blitzen, meint er schmunzelnd, dass dieser gestern Abend ausgestiegen sei und nun doch beim Licht-Festival mitmachen möchte.
 
Ebenfalls etwas Besonderes bietet die Jugend. Rund 80 Schüler aus Schulen der umliegenden Gemeinden, darunter Domdidier, Kerzers und Düdingen, werden am Lichtfestival etwas präsentieren. Darunter «Etendue de fleurs», wo Besucher selbst «magische» Blumen entwerfen können, die dann durch Schwarzlicht «zum Leben erweckt» werden. Die Jugendlichen vom Jugendzentrum Roxx am Wilerweg bieten zudem eine spannende Feuershow. Nicht zu vergessen sind natürlich die Seelaternen: «Dies ist unser Herz und unsere Seele», so Simon Neuhaus.
 
«Wir sind sehr dankbar, solch engagierte Leute bei Murten Tourismus zu haben. Schon fast jeden Monat wird man zu einer Eröffnung eingeladen», meint Gemeinderat Ruedi Herren mit einem Lächeln bei seiner Rede zum Abschluss.
 
Heute Abend um 17.45 Uhr eröffnet Bundesrat Alain Berset das Licht-Festival in Murten. Dann kann elf Tage lang entdeckt, gestaunt und gelacht werden.
 
Eine Übersicht aller Arteplages ist unter murtenlichtfestival.ch zu finden.