Künstliche Intelligenz – auch bei unsereRegion im Einsatz?
Karin Ledermann ist eine leidenschaftlich Schreibende und besitzt eine Text- und Schreibwerkstatt. Sie teilt mit uns ihre Gedanken zum Einsatz und den Grenzen von Künstlicher Intelligenz für die schreibende Zunft.
Karin Ledermann ist eine leidenschaftlich Schreibende und besitzt eine Text- und Schreibwerkstatt. Sie teilt mit uns ihre Gedanken zum Einsatz und den Grenzen von Künstlicher Intelligenz für die schreibende Zunft.
Künstliche Intelligenz (KI) hat längst Einzug in unsere Stuben, in unseren Arbeits- und wahrscheinlich auch in den Schulalltag älterer Schüler*innen gehalten, ChatGPT ist den meisten ein Begriff. ChatGPT ist laut Wikipedia «ein Chatbot, der künstliche Intelligenz einsetzt, um mit Nutzern über textbasierte Nachrichten und Bilder zu kommunizieren. Er nutzt moderne maschinelle Lerntechnologie, um Antworten zu generieren, die natürlich klingen und für das Gespräch relevant sein sollen».
Wird KI die schreibende Zunft ersetzen?
Was bedeutet KI für die Zukunft des Schreibens und der kreativen Berufe? Wird die schreibende Zunft gar durch KI ersetzt werden?
Nicht zu leugnen ist, dass KI Schreibende in vielerlei Hinsicht unterstützen kann. Innerhalb von Minuten liefert sie Antworten auf zahlreiche Fragen, hilft bei Recherchen und erleichtert die Arbeit. Doch dies heisst noch lange nicht, dass sie die ganze Arbeit übernimmt, denn ChatGPT wird nie zugeben, etwas nicht zu wissen!
Deshalb darf den Informationen nie unkritisch oder gar bedingungslos vertraut werden.
Je mehr jemand selber über das Thema weiss, desto effektiver können die Angaben genutzt werden, grundsätzlich ist ein kritischer Geist gefragt.
«Was unterscheidet d Mönsche vom Schimpans – oder vor KI?»
Mani Matter hat eines seiner Lieder der Frage «was unterscheidet d Mönsche vom Schimpans?» gewidmet. Ich frage heute: Was unterscheidet d Mönsche vor KI?» Und da kommen wir auf den Punkt: KI verfügt über keine emotionale Intelligenz, sie weiss nicht, was Empathie, was Humor, Freude, Trauer, Überschwang, Liebe, Gier, Dankbarkeit ist. Sie ist unpersönlich und selbst wenn ‘persönliche’ Texte verlangt werden, sind diese flach, pathetisch, kitschig oder übertrieben – aber nie menschlich.
Der Mensch im Mittelpunkt
Das Rad der Zeit lässt sich bekanntlich nicht zurückdrehen und so werden wir uns in näherer Zukunft wohl oder übel mit KI anfreunden müssen und versuchen, sie dort einzusetzen, wo sie uns unterstützt. Um qualitativ hochwertige und ansprechende Inhalte zu schreiben, sind zum Glück nach wie vor Humor, Kreativität und Empathie gefragt. Vielleicht ist die Zukunft des Schreibens eine Mischung von menschlicher Kreativität und technologischer Unterstützung.
Unterstützung oder Ersatz?
Aus Neugier stellte ich ChatGPT die Frage, ob KI in Zukunft Texter*innen, Schriftsteller*innen, Redakteure ersetzen werde. Die Antwort fiel, wie erwartet, emotionslos aus: «Als KI-basiertes Sprachmodell kann ich Texte generieren und bei verschiedenen Aufgaben unterstützen.»
So lange wir Texte für Menschen schreiben, Menschlichkeit erleben und teilen wollen, so lange wir Gefühle haben, wird der Mensch wohl nicht von KI, ChatGPT, ChatSonic, ChatBOT, oder wie sie alle heissen, ausgebootet werden.
Positiv betrachtet kann uns KI im Alltag entlasten, …
… so dass wir mehr Zeit haben für Details, Perspektivenwechsel, Tiefe, für das Wesentliche und das Menschliche.
Mein persönliches Fazit
KI ist ein Bestandteil unseres heutigen Alltags. Ich setzte sie massvoll ein, lasse mich von ihr anregen, unterhalte mich mit ihr, aber meine Texte schreibe immer noch ich.
Karin Ledermann, ist leidenschaftliche Wortakrobatin, Inhaberin des Text- & SchreibWerk und schreibt nebenbei auch als Regionautin für unsereRegion.