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Pilgertagebuch: Der Abschied kündet sich leise an. – Sechster Teil

Eine Gruppe von zwölf Menschen, mit den verschiedensten Lebenswegen, machte sich am letzten Sonntag von Murten aus auf den Jakobsweg. Hier kommt der nächste Teil des Pilgertagebuchs von Roland Graf.

von unsereRegion Leser*in
am

Eine Gruppe von zwölf Menschen, mit den verschiedensten Lebenswegen, machte sich am letzten Sonntag von Murten aus auf den Jakobsweg. Hier kommt der nächste Teil des Pilgertagebuchs von Roland Graf.

Der Abschied kündet sich leise an. Dies ist immer wieder eine Erfahrung, welche ich machen darf, mit all den verschiedensten Menschen, mit den verschiedensten Hintergründen und den unterschiedlichsten Wegen.

Es kann zu Spannungen kommen, plötzlich oder aufgestauten. Die Toleranz den anderen gegenüber sinkt merklich - oder die Angst nimmt zu, vor dem Schritt zurück in den Alltag. So auch erlebt bei Pilgernden, in all ihren Farbschattierungen.

Es kann schön aussehen Abschied zu nehmen und es kann verletzend sein.

Oder mindestens abweisend.

Wir haben uns für dieses Jahr auf den letzten Wegabschnitt gemacht. Es hätte noch so viel zu erzählen gegeben, doch viel schöner, Sie fragen eine Mitpilgerin oder einen Mitpilger. Sie kennen keine, vielleicht war es ja Ihre Nachbarin, für die Sie zur Katze geschaut haben?

Egal, noch einfacher, Sie kommen nächstes Jahr gleich selbst mit und entdecken Ihre Beweggründe, ob...

... mit Familie oder alleine ...

Unterstützung, da gibt es ja nichts, was es nicht gibt.

Sie kann für jede und jeden unterschiedlich aussehen, sich anfühlen. Dies hat seinen Platz gefunden, in unseren kleinen Pilgergruppe. Nicht immer einfach.

Doch wer sagt, dass es immer kuschelig sein muss, sein soll. In keinem den grossen Büchern, der verschiedensten Religionen und Philosophien ist so was zu finden. Nur durch Arbeit an sich, den inneren Weg nicht aus dem Herzen zu verlieren, so erfahre ich immer wieder, beginnt Wachsen, so etwas Wundersames.

Doch genug philosophiert, dies langweilt Sie nur. Bevor wir uns auf den Heimweg, nach Murten machen, Ihnen ein Ultreia. Ultreia, quasi der Segen für das Aufbrechen, losgehen, ausziehen, behütet sein auf dem Weg.

Sie waren es nicht, behütet. Nun, rund. 100 Jahre später, stehen wir wieder da? Doch ich habe gesagt, fertig mit «schweren Gedanken». Morgen, mit dem gepackten Bus, ein paar letzte Wortbilder, ich freue mich und Sie?

Auf den Heimweg, bis morgen, Jean d'Arc. Ebenfalls eine unserer treusten Wegbegleiterinnen, eine äusserst eindrückliche, junge Frau. Ihr Mut und ihre Demut, die möchte ich haben.

Roland Graf