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Pilgertagebuch: Nur noch 1252 bis nach Santiago de Compostela. – Fünfter Teil

Eine Gruppe von zwölf Menschen, mit den verschiedensten Lebenswegen, machte sich am letzten Sonntag von Murten aus auf den Jakobsweg. Hier kommt der vierte Teil des Pilgertagebuchs von Roland Graf.

von unsereRegion Leser*in
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Eine Gruppe von zwölf Menschen, mit den verschiedensten Lebenswegen, machte sich am letzten Sonntag von Murten aus auf den Jakobsweg. Hier kommt der vierte Teil des Pilgertagebuchs von Roland Graf.

Nur noch 1252 Kilometer und dann wären sie in Santiago de Compostela. Ja, ob dies das Ziel ist? Ich denke, jeder trägt "sein Ziel", in sich.

Dies ist oft mein Ziel, die vorbeiziehenden Pilgernde zu betrachten. Mir zu überlegen, was sie wohl bewegt hat, die Strapazen, die Mühe, die Entbehrung auf sich zu nehmen?

Ja, da komme ich nun auf das "eventuelle Missverständnis zurück... nicht das es dann als Fakenews rüberkommt. Ach, wieder ein so altes Wort, welches "der Amerikanisierung" in die Hände gefallen ist. Eigentlich wäre es einfach eine Zeitungsente, quak, quak.

Dies könnte eine Motivation, ein Grund sein, um sich auf den Weg zu machen. Die Suche, nach dem inneren Frieden.

Oder dem Engel etwas Zeit zu lassen, auszuruhen und die Flugrichtung neu zu bestimmen.

Vielleicht auch, um das Licht wieder etwas stärker werden zu lassen, das innere und das äußere wieder wahrnehmen zu dürfen. Es ist so wundervoll, den Morgen willkommen heissen zu dürfen und es ist auch mir nicht immer "vergönnt".

Oder das Unterwegs sein zu geniessen, dass Weiterziehen, das Laufen, einen Schritt nach dem andern, das "Alles bei sich tragen" was man(n)/frau eigentlich für das Leben braucht.

Ja, und hier könnte es Missverständnisse gegeben haben.Ich will sie auflösen. Ich bin nur "der Chauffeur", laufe also nur für mich, also nicht mit den Pilgernden, auf dem Weg. Ich habe ihn vor 40 Jahren, unter die Füsse genommen.Mit der Gruppe ist eine versierte Pilgerin, pensionierte Pfarrfrau, welche die ganzen Abschnitte rekognosziert hat und sie abgelaufen hat.

Dass es trotzdem, zwischendurch, zu kleineren Umwegen kam, da sind immer mehrere Faktoren "verantwortlich". Es braucht enorm viel Vorbereitung und Planung, im Hintergrund. Ich denke, als Teilnehmer kann dies gar nicht nachvollzogen werden.

Da war doch noch die Geschichte, mit dem Pneu. Die habe ich Ihnen noch gar nicht "ausgemalt". Also, der Stein war leider nicht so grün und flach. Nein er war scharfkanig und hoch. Eine Sekunde die Aufmerksamkeit, bei einem Geräusch, im Passagierraum, hinter mir. Den Blick vom Aussenspiegel zum Innenspiegel und die Welt sah gleich ganz anders aus.

11 Personen in der Pampa, Entschuldigung, in Tour de Faubre, dort wo im Kino "Crime" läuft und wir hatten unseren Crime. Es würde Sie sicher langweilen, die ganze Geschichte zu hören, kein Märchen, jedoch hat es geendet wie im Märchen. "Ende gut, alles gut", wenn auch danach, das Porte-monnaie sich leichter "porté" lies.

Dies wäre der Film dazu, läuft leider grade nicht mehr. Jedoch im Cinéma Feuerwehrmagazin läuft und vielleicht wenn wir zurück sind. Dieser Film würde ebenfalls "gepasst" haben.

Ja, dieser Film wird in Murten gezeigt. Bei uns nähert sich ebenfalls langsam die Rückreise. Doch zuvor dürfen wir noch bei Cahors, dies ist noch nicht ganz bei den Galliern, im Occitanie, wiederum den Lot vorbeiziehen lassen, unser treuster Wanderbegleiter.

Morgen erzähle ich Ihnen vom Abschied. Ein letztes Pastis auf dem beeindruckenden Marktplatz von Lauzerte. Bis bald, nicht dass der Pastis oder das Wasser warm wird.

Roland Graf