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Von Murten aus auf den Jakobsweg: Ein kleines Pilgertagebuch – Vierter Teil

Eine Gruppe von zwölf Menschen, mit den verschiedensten Lebenswegen, machte sich am letzten Sonntag von Murten aus auf den Jakobsweg. Hier kommt der vierte Teil des Pilgertagebuchs von Roland Graf.

von unsereRegion Leser*in
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Eine Gruppe von zwölf Menschen, mit den verschiedensten Lebenswegen, machte sich am letzten Sonntag von Murten aus auf den Jakobsweg. Hier kommt der vierte Teil des Pilgertagebuchs von Roland Graf.

Guten Morgen, Ich habe Ihnen noch die Auflösung des Steinzeichens versprochen. Dies wäre sie.

Ja, richtig, ein Schutzhäuschen für die weiterziehenden Schäfer. Es gibt so schöne von diesen Schutzhäuschen. Sie werden und wurden, durch die EU unter Schutz gestellt, restauriert oder wieder aufgebaut: ihr Name; Cazelle. Mörtel wird keiner gebraucht und es sind wahre Kunstwerke. Daniel Burla, «unser Steinmetz» hätte seine wahre Freude daran - ich auch.

Doch wir ziehen andere "Schutzhütten" vor:

So sieht unser Mittagsmahl aus. Ist es nicht ein Gesamtkunstwerk und wie im Paradies?

Dann kommen uns immer wieder Märchen in den Sinn oder genauer gesagt, sie begleiten uns.

Der Anfang vom 100-jährigen Schlaf... Dornröschen.
Rapunzel, lass Dein Haar hinunter.

Die Treppe endet ungefähr vier Meter über dem Boden und ist von einer Rebe umrankt oder müsste ich besser sagen umschlossen wie der Geliebte, die Geliebte.

Der Teufel mit den drei goldenen Haaren.

Nur, dass da kein Fährmann seine lebenslängliche Aufgabe tut, bis er erlöst wird. Nein, es sind zwei initiative, junge Frauen: die Besitzerin Fanny und Oriane, ihre Mitarbeiterin. Auf der Lot, dem Fluss, welcher ebenfalls dem Tal und dem Departement seinen Namen eingeschrieben hat, vermietet sie Boote in allen Grössen und Arten. 65 Kilometer stehen der Fährfrau zum Entdecken zur Verfügung und 12 Schleusen sind zu überwinden. Klingt dies nicht wie im Märchen? Der Lot, er begleitet uns fast seit Conques, vorletztem Sonntag.

Das sind sie: Fanny und Oriane.

Doch zurück zu unseren märchenhaften Begleitern.

Was kommt Ihnen in den Sinn, es gibt verschiedene Märchen, mit Kirchen und vor allem, mit Schlössern.

Teilen Sie sie uns mit?

Das wäre doch dann wie früher, da wurden die Märchen ebenfalls über den Menschen weitergetragen. Waren es wohl pilgernde, weise Frauen, Geschichtenerzähler, wie wir ja in unserer Region mehreren lauschen können, ob im Walde, im Atelier, vielleicht sogar noch zu Hause, wäre dies schön.

Natürlich ist die Zeit auch hier nicht stillgestanden.

Tour de Faubre, hier wurde mir, uns ein Randstein zum Verhängnis - doch ich will nicht vorgreifen, dies wäre, wie wenn ich das Märchen vom Ende aus erzählte.

Wir sind weitergewandert. Dies heisst ehrlichkeitshalber, die Pilgergruppe ist weitergezogen und ich gefahren, da konnte ich noch fahren.

Haben Sie sie entdeckt, die Häuser, bzw. die Fenster der Häuser?

Wir sind etwas vom Wege GR 65 abgekommen und haben die Variante gewählt GR 651. Wieder begleitet uns ein Fluss, der Célé.

Wir haben die Variante gewählt, den GR 651. Abgezweigt in Cajarc, kommen wir in Bouzies auf den GR 36-GR 45 zurück. Da haben wir uns etwas gehen lassen. Den öffentlichen Verkehr konnten wir nicht benutzen. Ich denke, dass Sie dies verstehen.

Dies wäre «chouette» gewesen, doch leider, ebenfalls zu rostig, bei den Wegen.

Dies hätte auf jeden Fall, den vielen Gewässern entsprechend, eine Lösung sein können.... doch da war dann zum Glück unsere Gruppe doch noch zu wenig religiös. Noah und Lea hätten uns kaum mitgenommen.

Da uns unsere Variante nicht ganz bis London brachte, er war nicht mehr fahrtüchtig. Jedoch mit dem Platz, das wäre richtig komfortabel gewesen. Im oberen Stock sogar ein «open Space». Auch so ein neuer Begriff, für etwas uraltes... Monnier, Tea-Room, seit 1912. Da wurde schon früher gearbeitet und genossen und heute immer noch und wer es moderner haben möchte, in der Rathausgasse. Dies sollte keine Werbung sein, jedoch, ich vermisse ihn schon etwas und das grossartige Personal.

Ja, warten die wohl auf mich?

Nein, unser Fahrzeug ist etwas idealer, um die Pilgernden, welche aus irgend einem Grunde froh sind, abgeholt zu werden. Dies gibt es sehr selten, doch ist es doch eine Stärke und zeugt von Grösse, seine Grenzen zu kennen und nicht zu lange über sie hinauszugehen. Wir hatten es ja bereits von «ausgebrannt sein» und so weiter.

So, morgen möchte ich Ihnen erzählen, wo ich Sie bis heute, etwas «angeschwindelt» habe. Dass heisst, es könnte falsch verstanden worden sein. Im Voraus entschuldige ich mich.

Roland Graf

Oh, nur noch 1252 Kilometer bis Compostela!