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Land und Leute /Kommentar
Karin Ledermann

Zum neuen Jahr

Die Nacht bricht an – wie unzählige zuvor,
Doch dieser hier liegt ein eigener Zauber inne
Denn Morgen ist dieses Jahr Vergangenheit
Vor uns liegt ein neues Jahr – die Zukunft.
 
Ach, wie töricht ist es zu hoffen,
dass in dieser einen Nacht alles anders werde.
Eine Nacht, nicht ungewöhnlicher als jede andere -
Gleichwohl einzigartig, wie jede Nacht, die war und sein wird.
 
Der Mensch wird sich nicht ändern über Nacht
Wird nicht erfahren Wandel, Erleuchtung, Metamorphose
Er wird bleiben, was er war und ist seit langer Zeit
Zerstörerisch, unreif, rücksichtslos und blind.
 
Aber in tausenden von Jahren – vielleicht
Wird der Mensch erwachen und sich wandeln
Er wird Sorge tragen zu seinem Erbe, der Erde
Zu allem, was sie belebt, bevölkert und umgibt.
 
Er wird begreifen, dass er nur zu Gast hier weilt
Staunend und ehrfurchtsvoll die Augen öffnen
Bemüht sein, zu heilen, was zu heilen ist
Sich erinnern, dass alles eine Seele hat.
 
Nichts mehr wird er sich Untertan machen
Er wird frei sein, endlich, wirklich frei
Im Einklang mit den Elementen wird er leben
... irgendeinmal ... das erhoff ich mir.