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Murtner Gymnasiastinnen gründen Miniunternehmen

von Fabian Kuhn
am

Während einem Schuljahr haben Schülerinnen und Schüler schweizweit die Möglichkeit, am Company Programme von YES (Young Enterprise Switzerland) teilzunehmen. Dabei gründen und führen sie in kleinen Gruppen ihr eigenes Unternehmen, setzen sich mit strategischen und operativen Fragen auseinander und entdecken womöglich die Leidenschaft für das Unternehmertum und die Selbständigkeit.
 
An diesem Projekt beteiligen sich aktuell die fünf Schülerinnen Elodie Wagner, Lena Vaucher, Leonie Gasser, Sara Bernardes und Kristina Khayretdinova des Gymnasiums Gambach. Gemeinsam haben sie im vergangenen Oktober ihr Unternehmen "Vumière" gegründet. Seither produzieren, vermarkten und verkaufen sie Kerzen und Kerzenständer, welche aus alten Weinflaschen hergestellt werden.
 
Wir haben Leonie Gasser (Mitgründerin von Vumière) zum Interview getroffen, um mehr über das Miniunternehmen zu erfahren.

Die Gründerinnen von Vumière (v.l.n.r.): Kristina Khayretdinova, Sara Bernardes, Leonie Gasser, Lena Vaucher und Elodie Wagner.

Wer steckt hinter Vumière?

Wir sind fünf Gymnasiastinnen des Kollegiums Gambach, wobei vier davon in der Murtenseeregion wohnen. Gemeinsam haben wir als Maturaarbeit das Miniunternehmen "Vumière" gegründet.
 
Was hat euch dazu bewogen, am Company Programme von YES teilzunehmen?

Die treibende Kraft war sicherlich das grosse Interesse daran, eigenständig etwas von A bis Z gestalten und erarbeiten zu können. Da einige von uns bereits Wirtschaft und Recht als Hauptfach belegen, war die Partizipation an diesem Projekt naheliegend. Ausserdem wollten wir etwas Praktisches schaffen und nicht nur eine theoretische Maturaarbeit schreiben. Motivierend war ausserdem, zu sehen, was für grossartige Ideen im vorherigen Jahr bereits realisiert wurden.  
 
Welche Produkte bietet euer Unternehmen an?

Vumière ist die Fusion zweier Wörter: Vully und Lumière. Diese beiden Elemente finden sich auch in unseren Produkten wieder. So stellen wir Kerzen und Kerzenständer aus alten Vully-Weinflaschen her.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Kerzen und Kerzenständer aus alten Weinflaschen herzustellen?

Zu Beginn des Projektes hatten wir eine Vielzahl von Ideen. Eine davon war das Upcycling von alten Flaschen zu Kerzen und Kerzenständern. Nachdem wir die nötigen Abklärungen zur praktischen Umsetzung unserer Ideen gemacht hatten, entschloss sich unsere Gruppe dazu, diese Idee zu realisieren.
 
Mit Vumière verbinden wir die Aspekte Nachhaltigkeit, Soziales und Regionalität in einem Produkt. Nachhaltig, weil wir den Weinflaschen ein zweites Leben schenken, sozial, weil ein Teil der Herstellung in einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen stattfindet und regional, weil die Weinflaschen aus dem Seebezirk sind.
 
Woher stammen die Weinflaschen?

Das Restaurant Cave Bel-Air im Vully stellt uns gebrauchte Weinflaschen zur Verfügung. Um die Produktion – konkret den Schneide- und Schleifprozess zu vereinfachen – haben wir uns für einen bestimmten Flaschentyp entschieden. Die Weinflaschen werden vom Château de Praz ans Restaurant geliefert, bevor sie bei einem leckeren Essen geleert und anschliessend durch unser Unternehmen zu Kerzen und Kerzenständern verarbeitet werden.

Wie und wo werden die Kerzen und Kerzenständer hergestellt?

In einem ersten Schritt kümmern wir uns um die Reinigung der Flaschen, bevor diese in die Werkstatt «zumsodbrunnen» gebracht werden. Im Beschäftigungsatelier werden die Flaschen dann zugeschnitten, geschliffen und mit unserem Logo versehen. Anschliessend versehen wir die Kerzengläser mit einem Docht, befüllen sie mit Rapswachs und verpacken diese. Danach stehen unsere Produkte zum Verkauf bereit.
 
Was sind eure Erfahrungen so weit?

Die Umsetzung der Idee in ein fertiges Produkt war eine grössere Herausforderung, als zuvor gedacht. Wir mussten immer wieder Neues ausprobieren, bis wir schliesslich mit dem Produkt zufrieden waren. Was wir ausserdem vom bisher Erlebten mitnehmen konnten, ist die Erkenntnis, wie wichtig es ist, als ein Team zusammenzuarbeiten. Nur wenn jede Einzelne ihren Beitrag leistet, kann man das gesteckte Ziel auch erreichen.  
 
Welche nächsten Schritte habt ihr geplant?

Einerseits wollen wir eine Duftkerze kreieren und in unser Sortiment aufnehmen. Andererseits steht Anfang 2022 die Handelsmesse von YES in Lausanne an. Dabei müssen wir die Jury überzeugen, damit wir in die nächste Runde kommen und für die nationale Handelsmesse qualifiziert werden. Die Vorbereitung dafür wird sicherlich einiges an Zeit in Anspruch nehmen.
 
Wo kann man eure Produkte kaufen?

Am einfachsten schreibt man uns dazu direkt auf Instagram oder eine Mail an .
 
 
Weitere Informationen zum Miniunternehmen: