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Europäische Tage des Denkmals: ‘Alle Wege führen nach… Murten’

Das diesjährige Thema ‘Vernetzt’ lässt alte Handelswege und historische Verbindungen lebendig werden

von Esther Zangger
am
Louis Dupertuis-Jomini, Montilier bei Murten, vor 1900. Ansicht des Schlosses, des Dorfes und der Uhrenfabrik. © Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg

Das diesjährige Thema ‘Vernetzt’ lässt alte Handelswege und historische Verbindungen lebendig werden

Jedes Jahr öffnen am zweiten Septemberwochenende mit den ‘Europäischen Tagen des Denkmals’ schweizweit rund 400 Veranstaltungen die Türen zu baukulturellen Schätzen und laden zu spannenden Erkundungstouren ein. Auch in der Region Murten können am 7. und am 8. September unter der Führung von Fachleuten Kulturgüter und Gebäude erkundet werden, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind.

Plinio Colombi, Blick von der Ryf auf das Schloss Murten, 1939, Privatsammlung. © F. Ragusa

Kultur auf Tour

Die Europäischen Tage des Denkmals sind ein gemeinsames Projekt des Europarats und der Europäischen Union. Sie finden seit 1991 jährlich in über 50 Ländern statt.

In der Schweiz werden die Europäischen Tage des Denkmals seit 1995 vom Bundesamt für Kultur (BAK), der Nationalen Informationsstelle zum Kulturerbe (NIKE) sowie den kantonalen und kommunalen Fachstellen für Archäologie und Denkmalpflege organisiert. Seit 2001 bündeln die Kulturgüter-Ämter der Westschweizer Kantone ihre Kräfte, um die jährlich wechselnde Themenveranstaltung gemeinsam zu gestalten und zu fördern.

Adolphe Tièche, Schloss Muntelier, 1939, Privatsammlung. © F. Ragusa

Vom antiken Handel zu modernen Verbindungen

Seit Jahrtausenden tauschen Menschen Güter aus und geben Wissen weiter. Ob bei der Herstellung von Bronze oder dem Transport von Wein, Seide oder Leinen über Brücken und Pässe – immer wieder wurden Verbindungen genutzt. Später wurden dieselben Wege von Schmugglern gebraucht, um Zigaretten oder Kaffee über die Berge zu bringen.

Das diesjährige Thema ‘Vernetzt’ beleuchtet sichtbare und unsichtbare Verbindungen, ob antike Handelswege, mittelalterliche Brücken oder historische Eisenbahnstrecken.

Reich guillochierte, gravierte und ziselierte Lépine-Taschenuhr. Auf Werk und Gehäuse Hinweis zur Silbermedaille der Weltausstellung Paris 1889, Privatsammlung. © C. Aeberhard

Schloss Murten und Schloss Muntelier

«Am 7. und 8. September sind die Schlösser Murten und Muntelier im Rahmen der Europäischen Tage des Denkmals von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet», erklärt Denis Decrausaz, Museumsleiter des Museums Murten. «Zum Programm gehören Führungen durch unser Team und Einblicke in die Geschichte. Darunter die Schlacht von Murten, Napoleons Durchreise in der Schweiz und der Uhrenexport von Muntelier bis in die USA. Auch die Kulissen des Oberamts des Seebezirks können entdeckt werden.»

Karl Girardet, Die Schlacht bei Murten, 1857, Museum Murten. © F. Ragusa

Das Schloss Murten wurde hauptsächlich im Spätmittelalter als Teil der befestigten Stadt erbaut. Seitdem hat es immer wieder Einwohner, Künstler und Durchreisende fasziniert. Das elegante Herrschaftshaus des Schlosses Muntelier bietet Einblicke in die Geschichte der Freiburger Uhrenindustrie und der Schweizer Diplomatie.

Die kostenlosen Angebote werden vom Oberamt des Seebezirks, der Gemeinde Muntelier, dem Museum Murten und dem Verein LACabane organisiert.

Stellwerk Kerzers

Stellwerk und Passerelle Kerzers

Kerzers war schon in der Römerzeit ein wichtiger Knotenpunkt, über den verschiedene Waren transportiert wurden. Am 7. und 8. September stehen von 10 bis 17 Uhr die Stahlpasserelle und das elektrifizierte mechanische Stellwerk zur Besichtigung offen. Organisiert werden die Führungen vom Verein Passerelle Kerzers und vom Verein Stellwerk Kerzers.

Weitere Informationen

Museum Murten

Broschüre (französisch)

Europäische Tage des Denkmals Schweiz