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200 Jahre Obelisk im Grengspitz: Das ist die spannende Geschichte dahinter

Am Samstag, den 18. November fand am Grengspitz beim Obelisk eine kleine Feier zum 200 Jahre Jubiläum statt – mit einigen interessanten Details die vielleicht nicht jedem geläufig sind.

von Joel Rathgeb
am
Der Obelisk wurde in diesem Jahr 200 Jahre alt.

Am Samstag, den 18. November fand am Grengspitz beim Obelisk eine kleine Feier zum 200 Jahre Jubiläum statt – mit einigen interessanten Details die vielleicht nicht jedem geläufig sind.

Nach einem gemütlichen Fussmarsch vom Museum Murten zum Obelisken beim Parkplatz des Grengspitz ergaben sich bereits erste interessante Gespräche über die Geschichte der Region. Doch als Denis Decrausaz, Direktor des Murtner Museums, mit seiner kurzen Einführung begann, wurde den allermeisten klar, dass sie hier noch viel mehr lernen können.

Kriegserinnerung

Gebaut wurde der imposante Obelisk zwischen 1817 und 1823. «Damals wurde er auch eingeweiht», so Decrausaz. Danach betrat Staatsrat Olivier Curty das Rednerpult und erwähnte, wie wichtig solche Denkmäler für das friedliche Zusammenleben einer Region seien, eine Region die darüber hinaus noch von mehreren Kantonen abgedeckt wird. Man dürfe auch nicht vergessen, dass das Steinmonument an einen furchtbaren Krieg erinnert, ohne den wir uns nicht zur Eidgenossenschaft zählen dürften. «Ich übergebe die besten Glückwünsche vom Kanton Freiburg», so der Staatsrat, der selbst nur einige hundert Meter vom Bauwerk wohnt.

Dr. Stefan Matter gab schliesslich unglaublich spannende Einblicke in die geschichtlichen Verzweigungen und Verworrenheiten. «18 Meter hoch mit Inschrift, erinnert er an ein Schlachtfeld, das vom Seeufer beim Grengspitz bis zum Champ-Olivier Quartier reichte. Da wurden nicht aus Stellungen geschossen, sondern mit Lanzen von Angesicht zu Angesicht gekämpft. Das kann man sich kaum vorstellen. Die Forschung geht von 10'000 bis 15’000 Gefallenen aus. Das ist zu dieser Zeit eine immense Zahl für dieses kleine Gebiet.

«Raubkunst» landet im Louvre in Paris

Aufgrund dieser Tragödie bauten die Schweizer ein Beinhaus, das an den Sieg erinnern soll. Dort hafteten verschiedene Tafeln dran, die den Sieg anpreisten und lobten. Das gefiel den Burgundern natürlich nicht, Jahre danach noch an diese tragische Niederlage erinnert zu werden. Deshalb zerstörten sie es kurzerhand und brachten die Inschrift nach Paris ins Museum. Der Obelisk jedoch blieb bestehen, weil die Inschrift weniger «provozierend» für die Burgunder wirkte.

Und wer folgendes nicht weiss: der Marsch vom Stedtli bis zu diesem ehemaligen Beinhaus bildete der Startschuss für die Solennität, die diesen Sieg feiert. So wurde der Obelisk auch am 22. Juni 1823 eingeweiht, genau am Tag der späteren Soli.