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In Lurtigen spinnen sie wieder! - zur Aufrechterhaltung einer alten Tradition

Am Wochenende fand in Lurtigen die "Brächete" statt. Die Veranstalterin Käh Etter aus Lurtigen nimmt unsereRegion mit auf einen Rundgang in Bildern.

von unsereRegion
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Am Wochenende fand in Lurtigen die "Brächete" statt. Die Veranstalterin Käh Etter aus Lurtigen nimmt unsereRegion mit auf einen Rundgang in Bildern.

Mit dem Projekt «ziehLein – vom Garten in den Kleiderschrank» will der Verein "ziehLein" den Anbau von Flachs in der Schweiz fördern. Ziel ist es, auf die aufwendigen Produktionsprozesse von Textilien aufmerksam zu machen. Möglichst viele Leute sollen dazu animiert werden, in ihrem Garten oder auf ihrem Feld selbst Flachs anzubauen. So können sie hautnah miterleben, was nötig ist, bis ein Kleidungsstück entsteht. 

Der Verein ZiehLein will so Begeisterung wecken für Flachs und seine traditionelle Verarbeitungsweise und alle Interessierten mit erarbeitetem Wissen beim Anbau unterstützen.

UnsereRegion berichtete bereits über die verschiedenen Tätigkeiten des Vereins "Ziehlein". 

Flachsanbau in Lurtigen: «Nach zwei Tagen Kurs spinnen alle»

Brächete in Lurtigen 28. Oktober 2023 – 12 bis 16 Uhr (Fotos: Käh Etter)

Punkt 12:00 Uhr sind die Geräte parat, die Brächete kann beginnen.

Auf dem Showtisch sind alle Produkte des Flachses zu sehen: Die Samen, die Stängel, die Holzschäben, die Kapseln, die Langfasern, die Kurzfasern (Chuder). Ebenfalls gibt es das gesponnene Garn und sogar den Stoff aus dem Lurtiger Garten zu sehen.

An den Brechböcken werden die Faserstängel aufgebrochen, so dass sich die Holzteile von den Bastfasern lösen und abbrechen.

Detail am Brechbock

Am Schwungbrett werden nochmals Holzschäben entfernt und die gebrochenen Fasern etwas in die Längsrichtung gebracht.

Bei der Verarbeitung an den Hechelkämmen, geht es um die Gewinnung der Langfasern, welche für das Spinnen wertvoll sind. Die Kurzfasern (Chuder) können auch versponnen werden, aber eher zu einer Schnur.
Vom groben bis zum feinen Hechel in drei Schritten, nach und nach kommen die glänzenden Flachsfasern zum Vorschein.


Stau an der Hechelmeile

Detail am Hechelkamm

Vom Flachsstängel zum gehechelten Flachs. Vier bis fünf Büschel werden dann zum Babeli gebunden, damit sich die Fasern nicht verfilzen.

Die Weiterverarbeitung zu gewebtem Textil konnte live angeschaut werden. Hier das naturfarbene Garn aus dem Garten mit blauen und roten Garnen.

Die Zieher*innen konnten viele Babelis mit nach Hause nehmen.

Veranstalterin: Katharina Etter, www.ziehlein.ch