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Werke von Franziska Hirschi - ein facettenreiches Spektrum an Emotionen

Kürzlich stellte Franziska Hirschi in der Galerie Pellegrini in Murten Werke zum Thema ‘Mut und Verletzlichkeit’ aus.

von Esther Zangger
am

Kürzlich stellte Franziska Hirschi in der Galerie Pellegrini in Murten Werke zum Thema ‘Mut und Verletzlichkeit’ aus.

Unsere Region sprach mit der Murtner Künstlerin über ihre persönlichen Gedanken zu diesen Themen.

Dialog mit der Natur

Franziska Hirschi kreiert ihre Bilder mit Hilfe von natürlichen Farben. «Ich verwende Farbpigmente aus gebrannten Traubenkernen und toskanischer Erde, um meinen Werken eine gewisse Erdigkeit zu verleihen», erklärt sie. Diese Naturfarben mischt sie mit Acryl, manchmal setzt sie auch Akzente mit Ölkreide.

Franziska Hirschi scheut sich nicht vor dunklen Farbtönen, sie verbindet diese mit feinen Goldpartikeln zu einer harmonischen Einheit. «Diese Vielschichtigkeit erzeugt bei jedem Betrachter eine einmalige Palette an Eindrücken», sagt die innovative Künstlerin. «Dabei lasse ich gelegentlich auch geschriebene Worte in meine Bilder einfliessen». Ihre elegante Handschrift fügt sich dabei harmonisch zu den femininen Motiven ihrer Kunstwerke.

Inspiration findet Franziska Hirschi in der malerischen Umgebung von Murten und in der Natur. «Ich lasse mich jedoch nicht gezielt von bestimmten Dingen beeinflussen, sondern male, wenn das Bedürfnis entsteht, etwas nach aussen zu bringen», sagt sie.

Visuelle Reise durch Mut und Verletzlichkeit

«Mut bedeutet für mich, Ängste zu überwinden und Herausforderungen anzunehmen», führt Franziska Hirschi aus. «Man muss beispielsweise den Mut haben, seine Werke öffentlich auszustellen. Doch auch das Betrachten eines Kunstwerks kann Mut erfordern, wenn man sich ganz darauf einlässt». Man wisse nie im Voraus, welche Wirkung ein Bild auf einen haben wird. Franziska Hirschi: «Es gibt kein richtiges oder falsches Anschauen oder die Aussage ‘Ich habe keine Ahnung von Kunst’».

Ein Bild spiegle auch immer den Betrachter oder die Betrachterin. «Es erfordert etwas Zeit und Raum, um eine Verbindung zwischen Betrachter:in und dem Bild entstehen zu lassen», erklärt Franziska Hirschi. Deshalb berühren ihre Bilder oft auf emotionaler Ebene. «Es kommt vor, dass Menschen anfangen zu weinen, wenn sie sich vollkommen in ein Bild verlieren». Den Mut zu haben, sich authentisch zu zeigen, mache verletzlich. «Verletzlichkeit ist oft negativ konnotiert, weshalb man versucht, sich zu schützen. Diese Verletzlichkeit zuzulassen erfordert wiederum Mut», sagt die feinfühlige Künstlerin.

Franziska Hirschi

Alltag einer Künstlerin

«Der Alltag von Künstlern wird oft als chaotisch angesehen, das trifft auf mich nicht zu», lacht Franziska Hirschi. Sie habe einen strukturierten Tagesablauf, gehe früh ins Bett und stehe täglich um 6:00 Uhr auf, um den Tag in Ruhe zu beginnen. «Nach meinem morgendlichen Kaffee und Streicheleinheiten für meine Katze kümmere ich mich um E-Mails, Bestellungen, Text-oder Gestaltungsaufträge sowie Social-Media-Aktivitäten», erläutert sie. «Danach male ich in meinem Atelier - ohne eine bestimmte Absicht, ich lasse es einfach aus mir herausfliessen». Zwischendurch erledige sie Aufgaben wie Haus- und Gartenarbeit oder handwerkliche Projekte, um danach wieder frische Inspiration für ihre Kunstwerke zu finden.

Tipps für aufstrebende Künstler

«Wichtig ist, sich nicht durch exzessive Online-Präsenz zu erschöpfen. Man sollte realistisch bleiben und sich nicht von Eitelkeit blenden lassen», rät Franziska Hirschi. «Wertvoll kann es sein, sich mit erfahrenen Künstlern auszutauschen, um das Künstlersein besser zu verstehen». Man solle mit offenen Augen durchs Leben gehen und die Möglichkeiten nutzen, seine Kunstwerke zum Beispiel im Schaufenster einer Boutique auszustellen. «Einfach hineingehen und fragen, wenn einem ein Raum gefällt. Nicht zu viel denken, sondern handeln. Ausser einem Nein kann nichts passieren». Es sei wichtig, auf seine innere Stimme zu hören, mutig zu sein, sich selbst treu zu bleiben und sich nicht verbiegen zu lassen, betont Franziska Hirschi.

Nächste Projekte

Am 12. August wird Franziska Hirschi mit Marco Monachesi bei der Kunsthandwerk Brocante in Murten anwesend sein. Zudem wird sie im November an einer Gemeinschaftsausstellung in Cordast teilnehmen. Darüber hinaus wurde das Buch «Eine Reise nach Venedig» veröffentlicht, das Bilder von Marco Monachesi und Texte von Franziska Hirschi enthält. «Weder Reiseführer noch Gedichtband. Etwas anderes», so Franziska Hirschi.

Informationen

Franziska Hirschi
www.franziskahirschi.ch