Winterzeit - Zeit der Feste: Die Lichterkrone der hl. Lucia
Nächste Station ist der 13. Dezember, Tag der hl. Lucia. Sie könnte als ‘Schwedin mit sizilianischem Migrationshintergrund’ bezeichnet werden.
Nächste Station ist der 13. Dezember, Tag der hl. Lucia. Sie könnte als ‘Schwedin mit sizilianischem Migrationshintergrund’ bezeichnet werden.
Lucia, die Märtyrerin aus Syrakus, die um 304 ermordet wurde – im Gegensatz zu Barbara (4. Dezember) historisch bezeugt –, wurde ab dem 6. Jh. in Rom verehrt, von wo aus sich die Verehrung in der ganzen christlichen Welt verbreitete. Als Heilige hilft sie bei vielen Leiden und ist Schutzpatronin von kranken Kindern, aber auch von Blinden und Armen. Dass sie sich grosser Beliebtheit erfreute, darauf deutet nicht zuletzt der Umstand, dass ihre Gebeine eine wahre Weltreise unternahmen, bis schliesslich ‘Venezia SL’ also ‘Venezia Santa Lucia’ für sie Endstation wurde.
In nördlichen Ländern, besonders in Schweden, wurde nach der Christianisierung das Luciafest zu einem wichtigen Fest. Dass Bräuche, in denen das Symbol des Lichts eine zentrale Rolle spielt, in nördlichen Breitengraden besonders gefeiert wurden und werden, erklärt sich aus den langen Wintern. Die frühen christlichen Missionare sind auf ihren Reisen in den Norden auch auf germanische Lichtfeiern gestossen, die sie mit Bedacht in das Luciafest integrierten.
Der 13. Dezember wurde übrigens keineswegs zufällig ausgewählt: Aufgrund der Rechnungsfehler im julianischen Kalender – also im Kalender der Römer – fiel die Wintersonnenwende bis ins 16. Jh. allmählich auf den 13. Dezember. – Mit der gregorianischen Kalenderreform in der frühen Neuzeit wurde diese Differenz zwar korrigiert und ist jetzt am 21. Dezember, das Luciafest hat des ungeachtet seinen Platz am 13. beibehalten.
Hier gehts zur Einführung der Artikelserie: Winterzeit – Zeit der Feste: Mal gruslig, mal lichterfüllt
(Bildquelle: igx.4sqi.net)