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Grosserfolg mit neuem Coach - Jahreskonzert der Stadtmusik Murten

Während an der WM in Katar angepfiffen wurde und der Ball langsam ins Rollen kam, startete am Freitagabend zeitgleich 4500 km entfernt das Jahreskonzert der Stadtmusik Murten. Statt auf grünem Rasen bewegte das Spiel sich allerdings über 'Stock und Stein' und nahm das Publikum auf eine CO2-reduzierte Weltreise mit.

von Alexander Schroeter
am
Weltreise mit der Stadtmusik Murten in der Aula des Längmatt-Schulhauses.

Während an der WM in Katar angepfiffen wurde und der Ball langsam ins Rollen kam, startete am Freitagabend zeitgleich 4500 km entfernt das Jahreskonzert der Stadtmusik Murten. Statt auf grünem Rasen bewegte das Spiel sich allerdings über 'Stock und Stein' und nahm das Publikum auf eine CO2-reduzierte Weltreise mit.

Gleich beim Anspiel begab sich das Spiel auf einen Marsch über die Gemmi, unter kundiger Führung des neuen Coachs, Matthias Schwaller. Die steile Herausforderung der Gemmi-Wand mit Bravour gelöst, gab es einen abrupten Stil- und Szenenwechsel in die Catskill-Mountains im Bundesstaat New York. – Und die Weltreise sollte später auch noch in den Himalaya, nach Kanada, in die USA und immer mal wieder auf einen Abstecher in die Schweiz führen.
 
Ähnlich wie bei einem WM-Spiel wechselte auch in Murten die Bandenwerbung regelmässig: ohne Sponsoring geht nicht nur bei der FIFA nichts. So waren etwa die Noten für das dritte Stück «S’isch äbe-ne-Mönsch uf Ärde» – durchaus passend – vom Theater Hintercher gesponsert, liegt doch der Weiler Hintercher nur zwei, drei Steinwürfe von Guggisberg entfernt. – Und auch Nachwuchs braucht ein gutes Spiel, weshalb der Coach Schwaller bei drei Stücken gezielt Musikerinnen aus dem Nachwuchskader, also der Kadettenmusik Murten, einflocht.

Noch mehr Wechsel gab es für die letzten vier Spielzüge vor der Pause: Denn nun verliess das ganze Team das Feld und machte Platz für die Tambouren. Schlag um Schlag umkurvten diese dann 'Stock und Stein' im «ZicZac» (von Fabian Egger) und trommelten sich über zwei weitere Stücke zum «Hurley Mixt» durch, einem Show-Stück von Patrick Robatel, bei dem zwischendurch die Schläger virtuos durch die Luft flogen.

Grössere und kleinere Soloinstrumente

Bei verschiedenen Stücken traten Musiker*innen mit kurzen Soli auf. Ganz besonders stach dabei im zweiten Stück nach der Pause Raphael Jacquat hervor: mit einem sensationellen Sololauf auf dem Alphorn bezauberte er das Publikum im Stück «Romanze für Alphorn und Blasorchester» von Steffen Burkhardt.
 
Schliesslich kam es zu einer finalen Begegnung der Stadtmusik mit dem Balkan. In Etienne Crausaz’ «Balkan Dance» gab das Spiel nochmals alles, was es an Energie, Solist*innen, Perkussion und Chorgesang vorzuweisen hatte. – Der Sieg der Schweiz über Serbien war zu diesem Zeitpunkt schon Tatsache, es bestand also zu keinem Zeitpunkt die Gefahr, dass das letzte Stück der Stadtmusik das Resultat in Katar noch zu Ungunsten der Schweizer Nati hätte beeinflussen können. Sonst, Herr Yakin, hätte die Stadtmusik selbstverständlich dieses Stück übersprungen und direkt die Zugaben angestimmt.