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Kultur /Kolumne
Alexander Schroeter

Winterzeit - Zeit der Feste: Der Zweig der Barbara

Den Winter zum Erblühen bringen, das machen heutzutage die niederländischen Triebhäuser, deren Blumenpracht durch ganz Europa verfrachtet wird. Aber es geht auch anders…

Den Winter zum Erblühen bringen, das machen heutzutage die niederländischen Triebhäuser, deren Blumenpracht durch ganz Europa verfrachtet wird. Aber es geht auch anders…

Der 4. Dezember ist der Tag der hl. Barbara, einerMärtyrerin aus dem 3. Jahrhundert. Sie soll in Kleinasien oder im Libanon gelebt haben und von ihrem eigenen Vater geköpft worden sein, da sie sich taufen liess. Als historisch nicht gesicherte Person gilt sie zwar nicht mehr offiziell als Heilige. Das scheint ihrer Beliebtheit aber nicht geschadet zu haben: selbst im NEAT-Tunnel stand während der Bauzeit eine Statue von ihr.

Mancherorts wird der Brauch gepflegt, andiesem Tag einen Zweig eines Kirschenbaumes abzubrechen und in eine Vase zu stellen. Dank der warmen Temperaturen erblüht der Zweig etwa zwanzig Tage später: Symbol für das Neue, das mit der Geburt Jesu in die Welt kommt. Der Brauch geht auf die Legende zurück, wonach sich, als Barbaras verhaftet und abgeführt wurde, ein Ast in ihrem Kleid verfing. Diesen bemerkte sie in ihrer Zelle und stellte ihn in den Wasserkrug, wo er noch vor ihrer Hinrichtung zu blühen begann – mit andern Worten: das Leben siegt über den Tod.

Nun, lassen wir den Zweig seine Knospen treiben, das nächste Fest kommt bereits in zwei Tagen.

Hier gehts zur Einführung der Artikelserie: Winterzeit – Zeit der Feste: Mal gruslig, mal lichterfüllt

(Bildquelle: https://www.domradio.de/sites/default/files/gotthard.jpg)