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"Uns ist sogar schon mal eine Leinwand gerissen“ – Eventorganisator Roland Röthlisberger im grossen Interview

Am 8. August lief der letzte Film der diesjährigen Ausgabe des Open Air Kinos Murten über die Leinwand. Das Event war wieder einmal ein voller Erfolg für die Veranstalter und begeisterte zahlreiche Besucher. Eventorganisator Roland Röthlisberger nahm sich trotz eines Zwischenfalls beim Abbau Zeit, unsere Fragen zu beantworten.

von Joel Rathgeb
am
Roland Röthlisberger führt mit seinem Team seit 20 Jahren die Organisation des Open Air Kinos in Murten durch.

Am 8. August lief der letzte Film der diesjährigen Ausgabe des Open Air Kinos Murten über die Leinwand. Das Event war wieder einmal ein voller Erfolg für die Veranstalter und begeisterte zahlreiche Besucher. Eventorganisator Roland Röthlisberger nahm sich trotz eines Zwischenfalls beim Abbau Zeit, unsere Fragen zu beantworten.

Herr Röthlisberger, sind Sie zufrieden mit der 20. Ausgabe des Open Air Kinos in Murten?
 
Ja, ich bin zufrieden mit der Jubiläumsausgabe. Wir hatten ein bisschen mehr Leute als letztes Jahr. Vor allem aber bin ich froh, dass das Wetter so mitgespielt hat.
 
Wie stark beeinflusst das Wetter Ihren Erfolg?
 
Da wir dieses Jahr nicht so viele Top-Filme wie letztes Jahr hatten, waren wir stärker auf gutes Wetter angewiesen. So konnten wir noch Gäste gewinnen, die bei schlechterem Wetter je nach Film eher nicht gekommen wären. Auch war für uns ein Vorteil, dass unser Programm am Abend stattfindet. So konnten wir optimal von der Hitze durch den Tag profitieren. Da haben andere Events mehr zu kämpfen, wenn es über 30 Grad heiss wird.
 
Was wollen Sie nächstes Jahr anders machen?
 
Ich will nichts anders machen. Wir haben sehr viel positives Feedback erhalten, vor allem bezüglich des Ambientes. Die Gäste schätzen, dass wir uns um Details wie Dekoration, das Angebot an Essen und Getränken und das aufgestellte, gut gelaunte Personal kümmern. Auch die Kulisse und die Nähe des Stedtli wird sehr geschätzt. Das Programm werde ich nächstes Jahr ebenfalls sehr ähnlich aufbauen. Ich schaue bewusst, dass wir auch Filme im Programm haben, die nicht ganz so viele Leute anziehen, dafür aber an ein sehr spezifisches und interessiertes Publikum gerichtet sind.

Gemütliche Atmosphäre im Stadtgraben (Foto: regionmurtensee.ch)

Wieso ist das Open Air Kino von der Pantschau in den Stadtgraben umgezogen?
 
Dies hat verschiedene Gründe. Einerseits mussten wir im Jahr 2002 aufgrund der Expo ausweichen. Da haben wir dann den Stadtgraben gewählt. Ein weiterer Grund ist die Benutzung der Pantschau im Sommer. Es ist schwierig und nicht von allen erwünscht, das Gelände mit dem Open Air Kino während 37 Tagen zu blockieren. Weiter haben die Leute, die in Murten wohnen, praktisch das ganze Jahr Zugang zum See. Deshalb muss das Open Air nicht unbedingt unten an der Pantschau sein. Ein letzter wichtiger Grund sind die Wetterverhältnisse. Am See sind wir dem Wetter viel stärker ausgesetzt. Es kam an anderen Orten in der Schweiz, an denen wir das Open Air Kino direkt am See durchführen, schon zu Zwischenfällen. Zum Beispiel ist wegen starken Winden einmal eine Leinwand gerissen. Auch sind schon Teile der Infrastruktur im See gelandet.
 
Habe Sie eine Story oder ein Erlebnis in Verbindung mit dem OpenAir Kino, das Ihnen gut in Erinnerung geblieben ist?
 
Ja, sogar eine äusserst aktuelle! (lacht). Als ich gestern Morgen beim Abbau der Infrastruktur des Kinos mitgeholfen habe, wollte ich eines der schweren Teile abstellen. Eine unachtsame Sekunde hat gereicht, um meinen Finger einzuklemmen. Dieser war prompt gebrochen. Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas nach 20 unfallfreien Jahren als Organisator dieses Projekts noch passieren kann!