La Vracrie: Unverpackt-Laden aus dem Vully feiert dreijähriges Jubiläum
In einer Zeit, in der viele kleine Lebensmittelgeschäfte schliessen, geht La Vracrie in die vierte Saison und dies mit ungebremstem Erfolg. Wir sind dem Erfolgsrezept auf die Spur gegangen.

In einer Zeit, in der viele kleine Lebensmittelgeschäfte schliessen, geht La Vracrie in die vierte Saison und dies mit ungebremstem Erfolg. Wir sind dem Erfolgsrezept auf die Spur gegangen.
Über 700 Produkte beinhaltet inzwischen das Sortiment des Unverpackt-Laden La Vracrie in Praz, Vully. Weit über die Hälfte davon sind Bioprodukte. Mehr als ein Laden für nachhaltiges Einkaufen, versteht sich La Vracrie auch als Treffpunkt zum gegenseitigen Austausch. Das besondere am Laden ist, dass er als Genossenschaft aufgebaut ist. Mehr als 100 Genossenschafterinnen und Genossenschafter hauchen La Vracrie jahrein, jahraus Leben ein.

Unser Erfolgsrezept ist, dass wir eine Genossenschaft sind. Jede:r packt drei Stunden pro Monat mit an.
Wir haben mit Marie Javet, Gründungsmitglied La Vracrie, über die ersten drei Jahre des Unverpackt-Laden gesprochen.
Was ist das Geheimnis, um einen Unverpackt-Laden erfolgreich zu führen?
Unser Erfolgsrezept ist, dass wir eine Genossenschaft sind. Jede:r packt drei Stunden pro Monat mit an. Das heisst, wir haben Leute, die als Verkäufer:in im Laden arbeiten, zur Putzequipe gehören oder sich ums Abholen der Waren bei den Lieferanten kümmern. Dadurch haben wir sehr geringe Fixkosten.

Die Genossenschafter werden in das operative Geschäft eingebunden. Wie funktioniert das konkret?
Jede:r hat eine Aufgabe. Je nach dem, welche Fähigkeiten die Person mitbringt. Manche schätzen den direkten Kontakt mit den Kund:innen und arbeiten im Laden. Andere wiederum arbeiten lieber im Hintergrund und kümmern sich zum Beispiel um unsere Webseite oder die Buchhaltung.
Beschreiben sie den typischen Kunden des Unverpackt-Laden?
Zu uns kommen die unterschiedlichsten Menschen einkaufen - aber es sind vor allem Leute aus Vully. Seien es Senior:innen, die gerne auf einen Schwatz vorbeikommen und auch nicht mehr so grosse Mengen einkaufen, oder jüngere Leute, die lokale und nachhaltige Lebensmittel ohne Plastikverpackung einkaufen wollen. Es kommen aber auch viele Familien oder einfach nur die Eltern, die es schätzen auch mal um 22 Uhr noch einkaufen zu kommen. Wenn man Genossenschafter:in ist, hat man nämlich 24 Stunden Zugang zu La Vracrie.
Die wichtigsten Kunden sind die Genossenschafterinnen und Genossenschafter. Einen kleinen Teil machen "externe" Kunden aus.
Sie haben den Anspruch regionale Produzenten zu bevorzugen. Wie weit ist dies in der Praxis möglich? Wo müsst ihr Kompromisse eingehen?
Seit der Eröffnung vor drei Jahren ist unser Sortiment stetig gewachsen. Mittlerweile bieten wir 700 Produkte an, davon zwei Drittel in Bioqualität und diese in erster Linie von Produzenten aus der Region oder der näheren Umgebung. Wir suchen zuerst immer den regionalen Weg. Für etwas Vielfalt gehen wir aber auch ein Stück weiter. So bieten wir zum Beispiel Spaghetti aus Treyvaux (FR) an, aber auch verschiedene Pasta einer italienischen Bio-Kooperative.

Welches ist ihr persönliches Lieblingsprodukt?
Da gibt es viele. Aber momentan auf der süssen Seite die unverpackten Pralinen von l’atelier Patisserie aus Lugnorre und auf der salzigen Seite die Vielfalt an Bio-Mehl aus dem Grain à Moudre von Gletterrens.

Was ist der Traum - in Bezug auf den Unverpackt-Laden?
Für uns als Genossenschaft wünsche ich mir, dass immer wieder neue Mitglieder hinzukommen und der Spirit von La Vracrie weiter getragen wird. Zudem wäre es natürlich schön, wenn noch mehr Leute zu uns in den Laden kommen würden und dem System "unverpackt" einkaufen eine Chance geben würden. Bei uns kann man ohne Verpackung und zu günstigen Preisen Bio-Lebensmittel einkaufen.
Kontaktdaten:
La Vracrie
Bâtiment de l’ancien restaurant de L’Ecu
Route Principale 90
1788 Praz (Mont-Vully).
Webseite: La Vracrie
E-Mail: info@lavracrie.ch
