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Vision Löwenberg: Informationsveranstaltung zum aktuellen Stand der Arbeitszone Löwenberg

Am Donnerstag, den 18. April, haben die Verantwortlichen der "Vision Löwenberg" anlässlich einer Informationsveranstaltung über das Generationenprojekt Strategische Arbeitszone Löwenberg informiert.

von Rainer Menning
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Am Donnerstag, den 18. April, haben die Verantwortlichen der "Vision Löwenberg" anlässlich einer Informationsveranstaltung über das Generationenprojekt Strategische Arbeitszone Löwenberg informiert.

"Löwenberg - hier wächst Zukunft!" lautet der Slogan rund um das Generationenprojekt Strategische Arbeitszone Löwenberg. Um was geht es nun aber genau bei dieser Arbeitszone Löwenberg? Im Jahr 2019 wurden mit dem neuen kantonalen Richtplan die Rahmenbedingungen für die Arbeitszonen im Kantonsgebiet neu festgelegt. Dabei wurde für jeden Bezirk ein strategischer Sektor definiert, der für die Entwicklung der ganzen Region von Bedeutung ist. Im Seebezirk wurde dafür das Projekt «Strategischer Sektor Löwenberg» im kantonalen Richtplan bestimmt. 

Bis zu 3000 neue Arbeitsplätze
Im regionalen Richtplan von 2016, der vom Verband der Gemeinden des Seebezirks erstellt wurde, ist zu entnehmen, dass der strategische Sektor Löwenberg zu den 20 Top Standorten der Hauptstadtregion Schweiz für die Ansiedlung wertschöpfungsstarker Industrie- und
Gewerbebetriebe gehört. Weiter sieht die im Richtplan erwähnte Machbarkeitsstudie auf einer Fläche von 60 Hektaren ein Potential für rund 200'000 Quadratmetern Geschossfläche und die Schaffung von bis zu 3000 Arbeitsplätzen vor. 

Von der Vision zur Mission
Wie die zuständige Gemeinderätin Julia Senti am Informationsanlass erwähnte, stelle die Vision das langfristige und übergeordnete strategische Ziel dar. In einem Workshop-Verfahren solle diese Vision nun zu einem konkreten Plan umgemünzt werden. Dieser Masterplan bildet dann die Grundlage für die weitere Ein- oder Umzonung der ersten Realisierungsetappen. 

Rund 300'000 Franken für das Workshop-Verfahren
Beim Workshop-Verfahren arbeiten verschiedene Behörden und Projektteams zusammen, mit Einbezug beziehungsweise Information der Bevölkerung und des Kantons. Die Ausarbeitung des Masterplans soll bis im November 2025 abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 315'000 Franken und werden auf die beiden betroffenen Gemeinden Muntelier und Murten anteilsmässig aufgeteilt: Muntelier 125'000 Franken und Murten 190'000 Franken. 

Reaktionen aus dem Publikum
Es handelte sich wohlverstanden um einen Informationsanlass. Am Schluss der Veranstaltung konnten aber Fragen gestellt werden. Die Bedenken und der Unmut der Bevölkerung waren gut zu spüren. Es kamen kritische Fragen zum Budget, betreffend der auswärtigen Gutachter und etwa zu Aspekten des Natur- und Umweltschutzes. Der Wildwechsel etwas wäre durch die neue Arbeitszone ja komplett unterbrochen. Die Zugeständnisse zu Grünflächen und Wildtunnels vermochten die Leute nur wenig zu beruhigen.

Ein weiterer Aspekt war der Anschluss an den öffentlichen Verkehr. Obwohl schon vorhanden, müsste dieser ausgebaut werden. Ebenfalls der Individualverkehr müsste, bei erwarteten 3000 neuen Menschen in der Arbeitszone überdacht werden. Das gleiche gilt für die Wasserversorgung beziehungsweise Abwasserentsorgung. Schliesslich gaben auch die zu erwartenden Kosten zu reden.

Skespis überwiegt
Die Skepsis überwog an diesem Abend. Abschliessend wurde noch das Bedenken geäussert, dass es keine Kontrolle darüber gebe, wer sich genau in der Arbeitszone ansiedeln könnte. Vielen Anwesenden war wohl noch der Vorstoss des US-Pharmariesen Amgen im Gedächtnis, welches sich im 2004 im Grossen Moos breitmachen wollte. Das Zugeständnis der Verantwortlichen vor allem regionale Unternehmen und Landwirte mit einzubeziehen, überzeugte nur bedingt. Die Forderung juristisch festzulegen, wer sich ansiedeln dürfe, wird juristisch nur schwer durchsetzbar sein.

Der nächste Schritt wird das Vorlegen der entsprechenden Verpflichtungskredite bei den beiden Gemeinden sein. Dies anlässlich der Generalratssitzung in Murten vom 29. Mai und an der Gemeindeversammlung in Muntelier vom 30. Mai.