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30 Jahre unternehmenstreu

30 Jahre sind eine lange Zeit! Für Peter Burkhardt mehr als ein halbes Leben und fast die gesamte Zeit seiner Berufstätigkeit. Im Januar 1994 trat er seine Stelle als Verkäufer/Detailhändler bei der Joggi AG in Murten an – und blieb dem Unternehmen bis heute treu. Geplant war das nicht. Warum es so kam und wie sich seine Berufslaufbahn während der drei Jahrzehnte entwickelte, erzählt uns der begeisterte Wahl-Murtener in diesem Interview.

von Kerstin Heine
am
Peter Burkhardt arbeitet schon seit 30 Jahren beim Joggi in Murten.

30 Jahre sind eine lange Zeit! Für Peter Burkhardt mehr als ein halbes Leben und fast die gesamte Zeit seiner Berufstätigkeit. Im Januar 1994 trat er seine Stelle als Verkäufer/Detailhändler bei der Joggi AG in Murten an – und blieb dem Unternehmen bis heute treu. Geplant war das nicht. Warum es so kam und wie sich seine Berufslaufbahn während der drei Jahrzehnte entwickelte, erzählt uns der begeisterte Wahl-Murtener in diesem Interview.

Herr Burkhardt, Sie begehen im 2024 ein besonderes Jubiläum. 30 Jahre Unternehmenstreue sind heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr. Und genau genommen sind Sie sogar schon 33 Jahre im Joggi-Team, denn Sie haben bereits Ihre Verkaufslehre hier absolviert. Nach nur einem Jahr Unterbruch nach der Lehre kehrten Sie wieder in Ihren Lehrbetrieb zurück.

Wie kam es zu Ihrem Start bei der Joggi AG Murten und was waren damals Ihre beruflichen Ziele?
Ich komme ursprünglich aus dem Emmental, wo meine Eltern einen Sanitär-Fachhandel betrieben. Da lag eine Berufslehre im Detailhandel nahe. Vor rund 50 Jahren hatte meine Mutter dann eine Stelle bei Joggi und wir verbrachten in meiner Kindheit und Jugend fast alle Sommerferien hier in Murten am See. So entstand schon früh eine Beziehung zu diesem Unternehmen und meine Liebe zu dieser Region, die mich heute noch begeistert. Auch die Zweisprachigkeit war schon damals sehr attraktiv für mich. So hat sich meine Berufslehre im Verkauf bei Joggi fast von selbst ergeben.
Nach der Lehre war es damals üblich, ‘auf Wanderschaft zu gehen’ und den beruflichen Horizont in anderen Unternehmen zu erweitern. Und so verliess ich meinen Lehrbetrieb für rund ein Jahr. Nach dem Besitzerwechsel bei Joggi anfangs der 90er kam es dann zu einer Vakanz und ich durfte bereits mit 23 Jahren diese Stelle als Leiter Verkauf und Einkauf von Elektrowerkzeugen übernehmen. Bei meiner Rückkehr in das Unternehmen wurde mir somit sehr viel Vertrauen entgegengebracht.

Haben Sie nie daran gedacht, die Arbeitsstelle zu wechseln? Wie erklären Sie sich Ihre langjährige Treue zu diesem Unternehmen?
Nein. Trotz externer Anfragen bin ich der Versuchung, woanders mein Glück zu suchen, nie erlegen. Ich habe immer mein Familien-Leben über die so genannte berufliche Karriere gestellt. Da ich ein sicherheitsorientierter Mensch bin und mir Konstanz wichtig ist, kam ein beruflicher Wechsel für mich nie wirklich in Frage. Hier bei Joggi kann ich etwas bewirken und aufbauen, das schätze ich sehr.
Und die Joggi AG bietet mir genügend ‘Abenteuer’. Die Vielfalt, die ich hier erleben darf, befriedigt mein Bedürfnis nach Herausforderung und Abwechslung z. B. durch nationale Messen, die mit Reise-Tätigkeit verbunden sind, kontinuierlichen Unternehmenswandel, diverse Projekte und erfolgreiche Umsetzungen. So wird mir nie langweilig und das Aufstehen am Morgen ist mir noch nie verleidet.
 
Was ist für Sie das Besondere an diesem Arbeitgeber? Wie erleben Sie das Arbeitsklima bei Joggi?
Ich schätze hier besonders die familiäre Atmosphäre, die auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt basiert. Das ist nicht überall selbstverständlich.
Auch nicht die kurzen Entscheidungswege, die ein schnelles Reagieren ermöglichen und dadurch die Arbeit sehr erleichtern. Wir dürfen uns über eine grosse Freiheit zur Mitgestaltung freuen und viele Entscheidungen selbstständig oder ‘auf dem kurzen Dienstweg’ treffen. Auch die grosse Produktpalette gefällt mir sehr. Sie sorgt für inhaltlich Breite, Abwechslung und immer wieder Neues.

Peter Burkhardt - ein Joggi-Urgestein - arbeitet seit 30 Jahren beim Unternehmen in Murten. Es ist eine Erfolgsgeschichte für beide Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Sie leiten den Bereich ‘Verkauf und Einkauf von Elektrowerkzeugen’. Wie haben Sie sich in den 30 Jahren Ihrer Betriebszugehörigkeit beruflich entwickelt?
Meine Funktion bekleide ich bereits seit 30 Jahren, denn ich durfte Sie bereits als ganz junger Berufsmann übernehmen. Das schliesst aber Wachstum und Entwicklung nicht aus. Ich habe Ende der 90er Jahre die höhere Berufsbildung zum eidg. dipl. Detailhandelskaufmann HF mit Schwerpunkt Marketing abgeschlossen. Seitdem bieten interne wie externe fachliche Weiterbildungen mir immer wieder die Möglichkeit, mein Wissen und Können zu erweitern, z. B. auch im Umgang mit den neuen Medien, die heute unverzichtbar sind. Meine eigenen Einsätze als Ausbilder in Produkt- und Verkaufsschulungen fordern mich ebenso heraus, wie sie mir Freude machen. Auch die stete Weiterentwicklung unseres Unternehmens mit immer wieder neuen Partnerschaften und Themen wie der Nachhaltigkeit lassen uns alle gemeinsam wachsen. Was für mich aber nach wie vor am meisten zählt, ist, jeden Morgen aufzustehen und verlässlich für unsere Kunden da zu sein.
 
Wie hat sich der Verkauf in den letzten 30 Jahren entwickelt? Was hat sich verändert? Wie reagieren Sie auf die Veränderungen?
An den Grundstrukturen von Ein- und Verkauf hat sich nichts geändert – das ‘Wie’ dafür aber sehr. Die Kommunikationsmittel und die Dokumentation zum Beispiel haben sich komplett verwandelt: von Briefen, Fax und handschriftlichen Bestellzetteln zum Mail und digitalen Dokumentationssystemen. Unsere Kommunikation mit Kund*innen und Lieferant*innen ist heute fast ausschliesslich digital, natürlich abgesehen von den direkten Kontakten im Geschäft.
Wir haben unsere gesamten Abläufe auf die neuen Medien und digitalen Möglichkeiten angepasst und sind dadurch heute deutlich schneller und effizienter.
Mein Aufgabengebiet hat sich mit den Jahren immer mehr verlagert, so dass ich heute praktisch keine Ausseneinsätze bei Kund*innen mehr habe. Diese habe ich früher wegen des persönlichen Kontaktes sehr geschätzt.
Heute ist es sehr schwer, zukünftige Entwicklungen vorherzusehen. Der Wandel geschieht schnell und vieles passiert unvorhergesehen. Daher ist eine gute Urteilsfähigkeit, grosse Offenheit gegenüber Neuem und Beweglichkeit heute enorm wichtig. Man muss mit Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit umgehen lernen und schnell auf Veränderungen und Wandel reagieren können.

Natürlich kennt er das riesige Sortiment praktisch auswendig!

Gibt es ein Verkaufserlebnis, an das Sie sich besonders gerne erinnern?
Im Laufe der Zeit gab es natürlich unzählige schöne Erlebnisse, über die ich mich gefreut habe. Von dem gelungenen Service für die Kundin, die für ein Werbe-Shooting einen ganz speziellen Akkuschrauber einer Special Edition suchte und ihn vorher nirgends bekommen hatte, bis zur erfolgreichen Ausrüstung eines ganzen Pfadi-Lagers mit 40'000 Teilnehmenden mit Geräten und Werkzeugen für den Aufbau des Lagers im Wallis.
Besonders beeindruckend war es auch, das Facility Management der Botschaft in Islamabad, Pakistan, mit Unterhaltsgütern auszustatten, genau wie die Botschaft in Havanna.

Und natürlich machen auch all die tollen Auszeichnungen, die wir z. B. für unsere Waren-Präsentation erhalten haben, grosse Freude.
Das sind lauter kleine und grosse Sternstunden im Verkauf.
 
Was geben Sie heutigen Berufseinsteiger*innen mit auf den Weg?
Aufsaugen, was ume ist! Die Extrameile gehen! Informationen und Wissen aufsaugen wie ein Schwamm, solange man als junger Mensch noch leicht lernen kann. Nie hatten wir einen so leichten Zugang zu Wissen über all die digitalen Medien – das sollte man auch nutzen. Es ist für jeden Lebensabschnitt wichtig und bringt für die berufliche und persönliche Entwicklung die besten Chancen und Möglichkeiten.

Lieber Herr Burkhardt, herzlichen Dank für das spannende Gespräch! Alles Gute und viel Freude Ihnen weiterhin in Ihrem Berufseinsatz!
 
 
Informationen:
Website Joggi
Broschüre Firmengeschichte Joggi AG