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Die Detaillisten Murten blicken auf ein schwieriges Jahr zurück

Am Abend des 6. Juli 2021 fand im Hotel Bad Murtensee die Mitgliederversammlung der Detaillistengruppe Murten statt. Nebst zwei Austritten und einem Eintritt in den Vorstand wurde unsereRegion als neuer Partner vorgestellt. Verschiedene Themen beschäftigten die Mitglieder und führten zu angeregten Diskussionen.

von Joel Rathgeb
am
Der neue und alte Vorstand der Detaillisten Murten (v.l.n.r.): Christian Pauli, Simone Wüthrich, Fabian Vonlanthen (neu gewählt), Janine Niederhauser-Grützner (Präsidentin), Stephanie Wyss, Adrian Benninger (zurückgetreten).

Am Abend des 6. Juli 2021 fand im Hotel Bad Murtensee die Mitgliederversammlung der Detaillistengruppe Murten statt. Nebst zwei Austritten und einem Eintritt in den Vorstand wurde unsereRegion als neuer Partner vorgestellt. Verschiedene Themen beschäftigten die Mitglieder und führten zu angeregten Diskussionen.

Es war ein besonderes und schwieriges Jahr für die Detaillistengruppe Murten. Dies war auch an der Mitgliederversammlung zu spüren. So begann die Präsidentin Janine Niederhauser-Grützner mit einer Analogie aus der afrikanischen Steppe: «Jeden Tag muss eine Gazelle schneller sein als die Langsamste unter ihnen, um zu überleben. So ist es auch in der Wirtschaft». Das habe vor allem die Pandemie wieder gezeigt. Danach wurde das Budget vorgestellt, das durch Covid so richtig durcheinandergewirbelt wurde: Der Hauptgrund dafür war die Absage des Weihnachtsmarkts, der jährlich Einnahmen und Kosten von ungefähr 100'000 Franken aufweist. Trotzdem konnte der Verein mit einem Jahresverlust von knapp 9'000 Franken abschliessen. Budgetiert war ein Verlust von ungefähr 15'000 Franken. Positiv erwähnt wurde der Sommermarkt, der Anfang Juli anstelle des abgesagten Maimarkts stattgefunden hatte (unsereRegion berichtete: Murtner Sommermarkt erfreut sowohl Einheimische wie auch Touristen).

Emotional war für viele der Austritt von Adrian Benninger, der auf 16 Jahre Vorstandsarbeit zurückschaut. Er wurde mit Standing Ovations verabschiedet. «Ich kann kaum in Worte fassen, was Adrian alles für die Detaillisten und Murten allgemein geleistet hat», fasst eine der anwesenden Mitgliederinnen sein Engagement zusammen. Adrian Benninger habe sich unermüdlich für alle eingesetzt und habe dafür nie eine Gegenleistung erwartet. Auch Daniel Müller, der aufgrund einer Neuorientierung Richtung Bern den Vorstand nach kurzer Zeit wieder verlässt, wurde verabschiedet.

Emotionale Diskussionen

Für Diskussionen sorgte der Mitgliederbeitrag, der für alle gleich hoch ist und in den letzten Jahren aufgrund des zukunftsorientierten Marketings (ZOM) gestiegen ist. Dazu gehört vor allem der gemeinsame Onlineauftritt der Detaillisten, aber auch der neue Brand «Shopping Murten». Nicht alle Mitglieder waren mit dem Output des Projekts zufrieden. Mehrere Mitglieder forderten zudem eine gerechtere Aufteilung des Beitrags, so dass kleine Läden weniger bezahlen müssen als grosse. Die Berechnung nach Verkaufsfläche wurde als Idee eingebracht.

Emotional diskutiert wurde auch, dass man am Sonntag die Geschäfte nicht öffnen dürfe. «Wie kann es sein, dass Migros und Coop jeden Sonntag von April bis Oktober öffnen dürfen, wir kleinen Detaillisten aber geschlossen bleiben müssen?», fragte ein Mitglied. Diese scheinbar willkürliche Regelung stösst im breiten Kreis auf Unverständnis. Eine Begründung des Staatsrats sei, dass Coop und Migros unter anderem Lebensmittel verkaufen würden.

Auch die Covid-Härtefallgelder des Kantons Freiburg, die laut einem Mitglied «lächerlich tief» ausgefallen seien, wurden scharf kritisiert. Dafür müsse man kämpfen, waren sich einige Anwesende einig und baten den Vorstand, hier das Gewicht der ganzen Gruppe einzubringen. Offenbar seien dazu in Freiburg nur einige wenige Beanstandungen von Geschäften eingegangen.

Partnerschaft mit unsereRegion

Im Rahmen des Budgets wurde auch die neue Partnerschaft der Detaillisten Murten mit unsereRegion präsentiert. Alle Detaillisten werden ab August unter der Shopping-Sparte auf der unsereRegion-App aufgelistet werden. So können die Leser*innen von unsereRegion mit nur einem Klick die Kontaktdaten von über 50 Detaillisten nachschlagen. Im Rahmen der Zusammenarbeit werden weitere Angebote folgen, die aber im Moment noch gemeinsam ausgearbeitet werden.

Bangen um den Weihnachtsmarkt

Die beiden wichtigsten Anlässe im Jahresprogramm sind wieder die zwei Märkte im Dezember und Mai. «Wir versuchen, den Weihnachtsmarkt vom 10. bis 12. Dezember durchzuführen», so die Präsidentin. Das Hauptproblem seien aber die Essstände, die aufgrund der strengen Massnahmen kaum sinnvoll integriert werden könnten. Deshalb könne man noch nichts versprechen. Die Lage bleibe unsicher, aber weil man optimistisch sei, seien die Bestellungen für die Verkaufshäuschen getätigt worden, ergänzte Adrian Benninger, der trotz seines Austritts aus dem Vorstand dem OK des Weihnachtsmarktes weiter zur Verfügung stehen wird.