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Gewerbe /Kolumne
Karin Ledermann

Zurück in den Alltag – wie geht das?

Es wird nicht sein wie zuvor, soviel ist sicher. Und so wollte ich denn von einer Geschäftsfrau wissen, wie sie den Lockdown erlebte, die Zeit der Ungewissheit ertrug und sich dann auf die Wiedereröffnung ihres Geschäfts am 12. Mai vorbereitete.

Wie haben Sie die Anordnung, Ihr Geschäft mehr oder weniger von einem Tag auf den anderen schliessen zu müssen, erlebt?

Die Verordnung, das Geschäft so kurzfristig schliessen zu müssen, war ein Schock. Ich erinnere mich bildhaft, wie ich vor dem Fernseher sass und die Presskonferenz verfolgte. Ich hörte die Meldung, wusste, dass ab dem folgenden Tag alles anders sein würde als geplant. Die Nachricht kam sehr kurzfristig und war unumstösslich, ja, es war ein Schock.

Es gab viel zu tun, mussten doch zeitgleich mit dem Homeschooling und dem Wegfall meiner vier Angestellten in kürzester Zeit unzählige administrative Anliegen geklärt und ein Weg gefunden werden, um trotz allem mit meiner Kundschaft in Kontakt zu bleiben, sei es online oder über den Schaufensterladen. Es war für mich und meinen Mann eine grosse Herausforderung.

Eine kleine Lieferung konnte ich stornieren, andere Dinge, wie Wohnaccessoires, sind zeitlos und haben zum Glück kein Verfallsdatum, aber die Einbussen aus dem fehlenden Frühlingsgeschäft spüren wir natürlich nachhaltig.

Wie war das 'lange Warten' für Sie, was erlebten Sie als bereichernd und schön, was war schwierig?

Unser Leben veränderte sich auf einen Schlag. Nicht nur, dass ich nicht mehr ausser Haus arbeiten ging, nun war plötzlich die ganze Familie daheim versammelt. Ich empfand es allerdings als Geschenk, mit unseren zwei Teenagern noch einmal eine so intensive Familienzeit erleben und geniessen zu dürfen, selbst wenn es anstrengend war. Aber ich denke, die ganze Familie hat von dieser aussergewöhnlichen Zeit profitiert und sie als bereichernd erlebt.

Wie haben Sie sich auf die Wiedereröffnung vorbereitet?

Als Mitglied der Detaillisten-Gruppe Murten wusste ich, wo ich mir die nötigen Informationen holen und mit eigenen Inputs Anregungen einbringen konnte. Ich kam auch rasch und unkompliziert zu den notwendigen Produkten wie Infoplakaten, Bodenmarkierungen und Schutzscheiben, alles Dinge, die Voraussetzung für die Wiedereröffnung waren.

Worauf freuen Sie sich besonders und was macht Ihnen eventuell Angst?

Auf den Schritt vorwärts in die ˋneue Normalität´ freue ich mich grundsätzlich riesig. Wieder die Ladentür öffnen zu dürfen, Kunden zu empfangen und zu beraten, das ist, was ich wirklich vermisst habe. Der direkte Kontakt zu meinen Kunden, die persönliche Begegnung und die Gespräche erlebe ich immer wieder als bereichernd.


 
Da bleibt mir nur noch, unnu kram und dem ganzen Team weiterhin viel Freude und gutes Gelingen zu wünschen und ich freue mich, Ihnen in ein paar Wochen berichten zu können, wie Tonia Bangerter nun den 'neue Alltag' erlebt.