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Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen: Herzprojekt mit bekannten Menschen aus der Schweiz

Sandra Hufschmied, Fotografin aus Courgevaux, stellt am 5. Oktober im Centre Löwenberg Portraits von bekannten Menschen aus: ihr Herzensprojekt. Im Gespräch mit unsereRegion erzählt sie uns wie es dazu kam.

von Rainer Menning
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Sandra Hufschmied, Fotografin aus Courgevaux, stellt am 5. Oktober im Centre Löwenberg Portraits von bekannten Menschen aus: ihr Herzensprojekt. Im Gespräch mit unsereRegion erzählt sie uns wie es dazu kam.

Rund 50 prominente Menschen aus der Schweiz hat Sandra Hufschmied in den letzten Jahren vor die Linse bekommen. Speziell an diesem Projekt ist, dass von dem Porträtieren jeweils drei Fotos in den Posen der drei weisen Affen aus Japan gemacht werden: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Diese drei Fotos werden dann zusammengefügt und auf einem einzelnen Bild gezeigt. Die Prominenten schreiben dann einen Text mit ihren Gedanken zum Thema «Drei weise Affen» dazu. Zusammen ergeben Text und Foto ein Ganzes.

Wir haben Sandra Hufschmied zum Gespräch gebeten.

Sandra Hufschmied

Sandra Hufschmied, die Ausstellung ist im Oktober. Wie kommen die Vorarbeiten voran?
Ich habe fast alle Portraits zusammen. An der Ausstellung werden rund 50 Werke ausgestellt. Das Sponsoring ist beisammen und auch das Rahmenprogramm steht. Da bin ich sehr froh darüber. Ein grosses Merci an dieser Stelle.

Wie kommst du an die Prominenten heran?
Das ist unterschiedlich. Teilweise geht es über Kontakte, die ich zur Künstlerszene habe. Über die Radiolegende Ueli Beck konnte ich den Kontakt mit Stefanie Glaser herstellen. Sie war eine der ersten Persönlichkeiten, die ich für dieses Projekt ablichtete. Sonst führt der Weg meistens über das Management und falls dem Künstler mein Projekt gefallen hat, habe ich eine Zusage erhalten. Mona Vetsch war sofort Feuer und Flamme für die Idee.

Mona Vetsch (Foto: Sandra Hufschmied)

Wie muss man sich ein Fototermin mit Schweizer Künstler:innen vorstellen?
Alles in allem verläuft das sehr unkompliziert. Ich mache die meisten Aufnahmen bei Tageslicht und entscheide vor Ort welche Kulisse wir nehmen. Das Ganze dauert nicht länger als fünf bis zehn Minuten, dann sind die Bilder im Kasten.

Wo fanden die Shootings statt?
Bei den Musikern war das meistens vor den Konzerten. Vielfach bin ich auch zu den Leuten nach Hause gefahren. Das ergab immer interessante Begegnungen und Gespräche. Ted Scapa etwa hat mir noch das ganze Atelier gezeigt. Mit mehreren Prominenten hat sich sogar eine Freundschaft ergeben.

Franz Hohler (Foto: Sandra Hufschmied)

Welcher Porträtierte hat dir einen bleibenden Eindruck hinterlassen?
Das war sicher Stefanie Glaser. Sie war eine bemerkenswerte Persönlichkeit. Am meisten hatte mir der Schalk in ihren Augen gefallen und ihr Umgang mit dem «Älterwerden».

Welcher Wunschkandidat fehlt dir noch zum Ablichten?
Mit Kurt Aeschbacher und Yves Keller treffe ich mich demnächst. Aber mit den bereits gemachten Portraits habe ich einen guten Mix. Irgendeinmal ist es dann auch gut so.

Wie sieht es mit der Murtner Prominenz aus?
Aus der Region habe ich einige interessante Persönlichkeiten auf der Liste. Véronique Müller zum Beispiel, dann auch Ted Scapa, Mario Rottaris und Philippe Furrer. Als Vertreter der jüngeren Generation habe ich Sara Deuble, die Karatekämpferin, und den Musiker und Rapper Cinnay porträtiert.

Sara Deuble (Foto: Sandra Hufschmied)

Wie geht es weiter? Ist die Ausstellung etwas Einmaliges oder hast du neue Projekte im Köcher?
Ich glaube in der nächsten Zeit wird es kein so umfangreiches Projekt mehr geben. Das tue ich mir nicht mehr an (lacht). Die Besuche in allen Teilen der Schweiz waren sicher bereichernd, aber auch zeitaufwändig. Das Nachbearbeiten und der administrative Aufwand sind sehr gross. Aber ich freue mich auf die nächsten Projekte und darauf meine weiteren fotografischen Projekte umzusetzen.

Zur Ausstellung

Die Fotoausstellung mit bekannten Menschen aus der Schweiz zum Thema «Drei Affen» findet am 5. Oktober 2024 im Centre Löwenberg statt. Rund 50 Bilder und Texte der verschiedenen Künstler werden ausgestellt. Die Bilder sind nicht zum Verkauf, hingegen haben die Besucherinnen und Besucher vor Ort die Möglichkeit zugunsten der Ruedi Lüthy Foundation für die Newlands Clinic in Harare Simbabwe/Afrika zu spenden. Die Bilder bleiben dann noch während 14 Tage im Centre Löwenberg ausgestellt, mit der Möglichkeit weiterhin zu spenden.

Die Ausstellung beginnt um 16:00 Uhr. Die offizielle Begrüssung findet dann um 18:00 Uhr statt und wird von Sven Furrer moderiert. Es folgt ein persönliches Referat von Prof. Dr. Ruedi Lüthy und ein Kurzfilm von Patrick Rohr über die Newlands Clinic in Harare. Christian Tschanz aus Avenches sorgt mit Live Musik für die musikalische Umrandung und Véronique Müller wird auch einen Auftritt haben. Es werden auch viele Sponsoren anwesend sein, wie etwa Souls of Wildlife Rocco Sette/Arte & SAFARI Touren und Fashion & Art Tanja Leoncini Gallery.

Die Bedeutung der drei weisen Affen
Die Bedeutung der drei weisen Affen soll auf ein Sprichwort aus den Schriften von Konfuzius zurückgehen, das besagt: «nichts Böses sehen, nichts Böses hören und nichts Böses sagen». Gemäss Konfuzius hilft die Lehre der drei weisen Affen uns, als Menschen zu wachsen und zu verstehen, dass wir selbst bestimmen, was wir sehen, hören und sagen wollen. So empfiehlt er uns, «nur das Gute zu sehen, auf positive Worte zu hören und mit anderen Menschen mit Respekt zu sprechen».